Teenies bewerfen Passanten mit Steinen – mit Folgen

Wegen randalierenden Jugendlichen wird die Villa Liebegg in Männedorf ZH zum Brennpunkt. Jetzt reagiert die Gemeinde mit Videokameras.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Villa Liebegg wird zunehmend von Vandalen und lärmenden Jugendlichen heimgesucht.
- Anwohner berichten von Sachbeschädigung, Müll und geworfenen Steinen auf Passanten.
- Die Gemeinde setzt nun auf Videokameras, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen.
Die Villa Liebegg, ein prächtiges Gebäude aus dem 19. Jahrhundert und Heimat der Musikschule von Männedorf ZH, ist ein Hingucker. Sie ist umgeben von einem grünen Park und einer Terrasse, die einen atemberaubenden Blick auf den See bietet.
Jugendliche nutzen den zentral gelegenen Ort schon lange als Treffpunkt. Besonders in der warmen Jahreszeit zieht es sie immer wieder dorthin. Doch leider verhalten sie sich nicht immer respektvoll gegenüber der Villa.
«Passanten werden mit Steinen attackiert»
Es wird über Alkohol- und Drogenkonsum sowie unangemessenes Verhalten gegenüber Passanten berichtet. «Dabei werden vorbeigehende Passanten mit Steinen attackiert und Glasflaschen auf den angrenzenden Spielplatz der Kinderkrippe Zauberloki geworfen.» So zitiert der «Tagesanzeiger» das Protokoll des Gemeinderats.
Auch Sachbeschädigungen sind an der Tagesordnung: Glasscheiben werden eingeschlagen, Wände vollgesprayt und sogar die Tonverzierung im Geländer wurde bereits dreimal komplett zerstört. «Solche Sachbeschädigungen verursachen jährlich Instandhaltungskosten von mehreren Tausend Franken», schreibt der Gemeinderat.
Dazu kommt der liegengebliebene Abfall, der zu zeitaufwendigen Reinigungseinsätzen führt. Zweimal pro Woche muss die Umgebung gesäubert werden.
Frühere Massnahmen erfolglos
Der Männedorfer Sicherheitsvorsteher Daniel Kellenberger (GLP) betont gegenüber dem «Tagesanzeiger»: «Es geht einfach nicht, dass Passanten mit Steinen beworfen werden.»
Die Gemeinde hat bereits verschiedene Massnahmen ergriffen: Kontrollgänge durch Sicherheitsfirmen und Polizei, Gespräche mit den Jugendlichen wurden geführt und Hinweisschilder aufgestellt. «Doch leider hat dies wenig gebracht», sagt Kellenberger.
Kameras für über 30'000 Franken
Nun greift die Gemeinde zu einer anderen Methode: Sie installiert Videokameras in der Hoffnung auf eine präventive Wirkung. Die Zeitung berichtet, dass auf Schulanlagen in der Nähe bereits Kameras installiert wurden– mit positiven Erfahrungen.
Die Überwachungssysteme hätten zu einem deutlichen Rückgang der Vandalenakte geführt, so der Gemeinderat.
Für die Installation der Kameras auf der Terrasse der Villa Liebegg hat die Gemeinde einen Kredit von 14'000 Franken freigegeben. Ähnliche Probleme gibt es auch beim Kindergarten Wiesli, weshalb dort ebenfalls eine Videoanlage installiert wird. Die Kosten dafür belaufen sich auf weitere 18'500 Franken.