10-Mio-Schweiz: Schwerzenbach ZH hat Platz: Hier soll gebaut werden!

Eine Studie zeigt: In der Zürcher Gemeinde Schwerzenbach hat es noch am meisten Platz, um Wohnraum zu schaffen. Der Gemeindepräsident ist nicht überrascht.
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Das Wichtigste in Kürze
- Eine Studie hat untersucht, wo in der Schweiz am meisten Wohnraum geschaffen werden kann.
- Auf dem ersten Platz liegt die Gemeinde Schwerzenbach in Zürich.
- Der Gemeindepräsident ist nicht überrascht – will aber die Dorf-Identität beibehalten.
Die Wohnungsnot spitzt sich zu. Doch laut einer neuen Studie könnten in der Schweiz noch bis zu zwei Millionen Menschen zusätzlichen Wohnraum finden.
Das Potenzial liege vor allem in den Agglomerationen – besonders rund um Zürich.
Laut der im Auftrag des Thinktanks Urbanistica erstellten Sotomo-Studie könnten allein in diesen Gebieten bis zu 870'000 zusätzliche Menschen wohnen.
Konkret: In Gemeinden wie Schwerzenbach, Opfikon und Killwangen könnten besonders viele neue Wohnungen entstehen – ohne flächendeckende Überbauung.
Gemeindepräsident: «Verstehe Sorgen»
Die Zürcher Gemeinde Schwerzenbach ist der Spitzenreiter des Rankings und somit die Gemeinde mit dem grössten Verdichtungspotential.
Gemeindepräsident Martin Hermann ist nicht überrascht, wie er im Interview mit Nau.ch sagt. Er bestätigt: «Ja, wir haben Quartiere, die noch nicht so gut genutzt werden.»
Aber: Innenverdichtung sei ein gesellschaftspolitisches Thema. «Das braucht Zeit.» Denn die Bevölkerung müsse das mittragen.
Und Hermann sagt auch gleich, wo gebaut werden soll: In «Industriequartieren, die schlecht genutzt werden». Dort sollen höhere Häuser zum Wohnen entstehen.
Das derzeit höchste Haus im Dorf ist siebenstöckig.
Der Gemeindepräsident betont: Es soll weiterhin viele Grünflächen geben. Und auch günstig wohnen soll hier weiterhin möglich bleiben.
«Ich verstehe die Sorgen um die Dorf-Identität von Schwerzenbach.»
Aber: Die Gemeinde werde sich so oder so entwickeln. «Die Frage ist, ob wir Instrumente schaffen wollen, die die Entwicklung steuern können.»
Einwohner: «Wir haben noch Platz»
Die Verdichtungspläne in Schwerzenbach stossen bei den Anwohnern auf Zustimmung – wenn auch mit klaren Erwartungen.
«Wir haben noch Platz», sagt ein Einwohner zu Nau.ch und plädiert dafür, das bestehende Potenzial besser zu nutzen. Etwa durch ein bis zwei zusätzliche Stockwerke auf bestehenden Häusern.

Wichtig sei ihm: «Kein zweites Dübendorf.» In der Zürcher Gemeinde sollen in den nächsten 25 Jahren 10'000 Menschen mehr allein auf dem Forschungsstandort Innovationspark arbeiten.
Die Infrastruktur ist aber bereits heute überlastet – regelmässig kommt es am Brüttiseller Kreuz zu Stau.
Doch der Schwerzenbacher Einwohner zeigt sich zuversichtlich: Das Vertrauen in den Gemeindepräsidenten sei da.