Horgen ZH: Schüler schwitzen schon morgens bei über 30 Grad

In einer Schule in Horgen ZH wird es wegen eines fehlerhaften Lüftungssystems schnell mal 30 Grad. Jetzt wird das neue Schulhaus für 450'000 Fr. saniert.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Schulhaus Allmend in Horgen ZH wird es im Sommer schon morgens 30 Grad warm.
- Aufgrund des Lüftungssystems können nur wenige Fenster geöffnet werden.
- Das erst vier Jahre alte Schulhaus soll nun für 450'000 Franken saniert werden.
Im Sommer die Schulbank zu drücken, ist für viele Schülerinnen und Schüler per se nicht angenehm. Aber im Schulhaus Allmend in Horgen ZH kommt noch ein anderes Problem dazu: die Hitze!
Sobald das Thermometer draussen über 30 Grad anzeigt, verwandeln sich die Klassenzimmer des Neubaus in Saunas. Bereits am frühen Morgen sind auch im Haus Temperaturen von rund 30 Grad keine Seltenheit.
«Unerträglich warm» in Klassenzimmern
«Die Hitze ist seit dem Bezug im Spätsommer 2021 ein Problem», erklärt Simone Augustin, Leiterin Bildung der Schule Allmend. Vor allem in den oberen Klassenzimmern werde es im Sommer «unerträglich warm», sagt sie gegenüber dem «Tagesanzeiger».
Das Problem: Durch das kontrollierte Lüftungssystem können nur wenige Fenster geöffnet werden. «Morgendliches Stosslüften funktioniert nicht», im Sommer bringe man die Hitze praktisch nicht mehr aus den Klassenzimmern.
Abhilfe für 450'000 Franken
Doch nun gibt es Hoffnung für die hitzegeplagten Schulkinder und Lehrpersonen: Für eine stolze Summe von 450'000 Franken soll das Schulhaus gegen die sommerliche Hitze gerüstet werden.
Der Gemeinderat von Horgen hat diese Investition kürzlich genehmigt.
In einem Technikraum unter dem Dach wird eine Wärmepumpe installiert, welche kalte Luft für das Lüftungssystem produziert. Zudem werden die Heizkörper in den Klassenzimmern durch Umluftkühlgeräte ersetzt. Diese Massnahmen sollen die Raumtemperatur um 3 bis 4 Grad senken.
Man hat aus dem Fall Horgen gelernt
Man mag sich fragen, warum bei der Planung des Gebäudes keine Vorkehrungen gegen die Hitze getroffen wurden. Das Schulhaus wurde nämlich erst vor vier Jahren für rund neun Millionen Franken errichtet.
Martin Drüeke, stellvertretender Abteilungsleiter Liegenschaft der Gemeinde Horgen, erklärt: «Die Planung erfolgte nach den damals geltenden energetischen Auflagen, welche eine mechanische Kühlung nicht vorsahen.»
Drüeke gibt jedoch zu, dass man aus dem Fall gelernt habe und künftig dem sommerlichen Wärmeschutz mehr Aufmerksamkeit schenken wird. «Die Erfahrungen aus dem Schulhaus Allmend fliessen in neue Planungen ein.»
Noch einen Sommer müssen Schüler und Lehrer im Schulhaus Allmend schwitzen: Die Umbauarbeiten beginnen in den kommenden Sommerferien. Der Schulbetrieb wird damit also nicht beeinträchtigt. Bis Ende der Herbstferien 2025 soll das Kühlsystem fertig sein.