FCZ: Haben Sie Angst um Ihren Job, Bo Henriksen?
Zürich 01.02.2024 - 07:26
Der FC Zürich wartet seit sechs Spielen auf einen Sieg. Angst um seinen Job hat Trainer Henriksen aber nicht. Der Druck sei auch nicht gestiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bo Henriksen spricht nach dem Remis von einer «wirklich schlechten» ersten Hälfte.
- Der Druck sei nicht gewachsen, er sei von Tag 1 an dagewesen.
- Nach sechs Spielen ohne Sieg scheint der Trainerstuhl immer stärker zu wackeln.
Auch gegen Lausanne-Sport gewinnt der FC Zürich nicht – es ist die sechste Partie in Folge ohne Sieg. Deswegen und wegen seiner ungeklärten Vertragssituation gibt es Spekulationen um Trainer Bo Henriksen. Auf der Medienkonferenz nach dem 2:2 wird er deshalb gefragt, ob er Angst um seinen Job habe. Die knappe Antwort des Dänen: «Nein.»
Und auch der Druck sei nicht gewachsen, der sei von Tag 1 an da gewesen. Als Nächstes steht das Spiel gegen Yverdon an. Dort müsse er gewinnen, sagt Henriksen, denn «ich muss jedes Spiel gewinnen».
Sechs Spiele ohne Sieg – so sei nun mal der Fussball. Kleine Veränderungen können das Momentum, die Mentalität und den Glauben ändern.
Henriksen wird auch gefragt, ob die Unsicherheiten über den Trainer die Spieler hemmen würden. Das seien Spekulationen, antwortet er, man wisse es nie. Vor Jahren verkündete er seinen Abschied bei einem anderen Team sechs Monate im Voraus. Und da habe er dann acht Spiele in Serie gewonnen – man wisse nie, was geschehe.
Die erste Halbzeit des FCZ gegen Lausanne bezeichnet der Trainer als «wirklich, wirklich schlecht». In der Pause habe er seinen Spieler klargemacht, dass sie wieder an sich glauben müssten. Sie sollten rausgehen und Spass haben, mutig sein und etwas riskieren. «Wenn du nicht mutig bist, ist es unmöglich Fussball zu spielen», so Henriksen.
Bo Henriksen: Bin stolz auf Reaktion des FCZ
In der zweiten Halbzeit sah der Trainer dann eine «gute Reaktion» des FC Zürich. «Darauf bin ich stolz.» Man hätte sogar noch ein Tor mehr schiessen können. «Am Ende des Tages geht es wieder nach oben.»
Noch bis Mitte Dezember lag der FCZ auf Rang 2 in der Tabelle, zuvor war er lange Leader, mittlerweile Vierter. «Als wir Erster waren, haben alle vom Titel gesprochen. Man muss aber verstehen, wer und wo wir sind», sagt Henriksen. Es sei unrealistisch, um die ersten beiden Tabellenplätze zu kämpfen.
Magnin: Haben FCZ in erster Halbzeit dominiert
Auf der Gegenseite ist Lausanne-Trainer Ludovic Magnin mit der ersten Halbzeit zufrieden: «Wir haben dominiert und zu Recht mit 2:0 geführt». Doch seit Weihnachten verteile man Geschenke – «und es ist schon Februar». Doch es passe zur aktuellen Situation. «Es gibt so viele Schlüsselmomente, die gegen uns sind – es kann eigentlich nicht sein.»
Vor dem Anschlusstreffer sei ein Einwurf fälschlicherweise dem FCZ zugesprochen worden. Und vor dem Ausgleich habe es einen Goalie-Fehler gegeben. Ohne diesen hätte es drei Punkte gegeben, ist Magnin überzeugt. Mittlerweile habe jeder Spieler seinen individuellen Fehler gemacht – «damit ist es jetzt vorbei».
In der zweiten Halbzeit habe man das nötige Glück gehabt, dass die Zürcher ihre Chancen zur Führung nicht genutzt hätten. Und es passe wiederum zur aktuellen Situation, dass der eigene Treffer aberkannt worden sei, so Magnin.
Dass das Team nach dem Ausgleich auseinanderfällt, davor habe er keine Angst gehabt: «Nach dem Spiel in Luzern haben wir Klartext miteinander geredet.» In der Kabine habe er das Team-Feeling gespürt und deswegen keine Angst gehabt.
Für den FCZ geht es am Sonntag (14.15 Uhr) mit dem Auswärtsspiel in Yverdon weiter. Eine knappe Woche später folgt bereits das nächste Derby gegen GC. Lausanne empfängt am Samstag um 18 Uhr den Meister aus Bern im Stade de la Tuilière.