Wetzikon will Spital finanziell sanieren

Die Stadt Wetzikon setzt sich für die Sanierung der GZO AG Spital Wetzikon ein, um Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit und die Zukunft des Spitals zu sichern.

Wie die Stadt Wetzikon mitteilt, leistet die GZO AG Spital Wetzikon einen wichtigen Beitrag an die gesundheitliche Grund- und Notfallversorgung im Zürcher Oberland und ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region.
Das Spital erbringt medizinische Dienstleistungen von hoher Qualität und arbeitet aktuell kostendeckend. Allerdings wird die GZO AG Spital Wetzikon von einer Schuldenlast erdrückt. Ohne eine finanzielle Sanierung ist ein Konkurs unausweichlich.
Wichtige Anlaufstelle für Wetziker Bevölkerung
Bei einer Schliessung müssten 130'000 Behandlungen pro Jahr durch andere Spitäler übernommen werden. Ausserdem würden über 900 Arbeitsplätzen mit rund 70 Ausbildungsplätzen verloren gehen, was auch negative Auswirkungen auf das regionale Gewerbe und den Handel hätte.
Ein Blick in die Statistik belegt, dass das Spital Wetzikon gerade für Stadt Wetzikon mit ihren knapp 27'000 Einwohnern eine wichtige Anlaufstelle ist. Im Jahr 2024 registrierte das GZO über 36'000 ambulante oder stationäre Patientenkontakte aus Wetzikon.
Angesichts des für das Zürcher Oberland prognostizierten Bevölkerungswachstums und der damit verbundenen wachsenden Nachfrage nach medizinischen Leistungen hätte eine Schliessung des Spitals gravierende Folgen.
Eine Überlastung der regionalen Notfallstationen, teils deutlich längere Anfahrtswege bis ins nächste Spital und ein relevanter, gesamtwirtschaftlicher Schaden wären die unliebsamen Konsequenzen.
Tragfähiges Sanierungskonzept
Die GZO AG Spital Wetzikon hat mit Unterstützung eines renommierten Beratungsunternehmens einen umfassenden Sanierungsplan erarbeitet. Dieser sieht vor, dass sich das Spital mit einem straffen Kostenmanagement, die Gläubiger mit einem Verzicht auf einen Teil ihrer Forderungen und die Aktionärsgemeinden mit einer Rekapitalisierung an der Sanierung beteiligen.
Die Gemeinden sollen dafür Kapital im Verhältnis ihrer bisherigen Beteiligungsquote einschiessen, und zwar in der Höhe von insgesamt 50 Millionen Franken. Für die Stadt Wetzikon als grösste Aktionärsgemeinde mit einem Aktienanteil von 25,53 Prozent ist eine Beteiligung von 12,765 Millionen Franken vorgesehen.
Das Geld wird allerdings nur dann ausbezahlt, wenn die Sanierung durch die Unterzeichnung des Nachlassvertrags auch tatsächlich zustande kommt.
Gesunde Basis für die Zukunft
Nach erfolgter Sanierung wird die GZO AG Spital Wetzikon wieder über eine gesunde Eigenkapitaldecke verfügen. Die finanzielle Sanierung schafft die Voraussetzungen für eine Zukunft des Spitals Wetzikon als Teil eines Spitalverbunds.
Das unmittelbare Ziel einer Mehrheit der Aktionärsgemeinden ist die Integration der GZO AG Spital Wetzikon in einen Spitalverbund. In diesem Verbund soll das Leistungsangebot gebündelt, koordiniert und so effizienter erbracht werden können.
Die Aktionärsgemeinden haben das Sanierungskonzept ihrerseits von eigens mandatierten Fachexperten auf Herz und Nieren prüfen lassen. Diese bewerten es als ambitioniert, aber tragfähig und realisierbar. Die Tatsache, dass der Verwaltungsrat der GZO AG Spital Wetzikon im vergangenen Frühling mit sechs ausgewiesenen Fachpersonen und Führungspersönlichkeiten hatte neu besetzt werden können, ist ein weiterer Beleg für die Substanz des Sanierungskonzepts.
In der Abwägung von Chancen und Risiken ist der Stadtrat und mit ihm eine klare Mehrheit im Parlament zur Überzeugung gelangt, dass die finanzielle Sanierung des Spital Wetzikon mit dem vorliegenden Plan zielführend ist.
Informationsveranstaltung Ende Oktober 2025
Die Unterstützung ist für die Stadt Wetzikon finanziell verkraftbar. Der Stadtrat und die Mehrheit des Parlaments empfehlen den Stimmberechtigten die Zustimmung zur Kapitalerhöhung.
Nur mit einem Engagement aller Aktionärsgemeinden lässt sich die finanzielle Stabilität der GZO AG Spital Wetzikon wiederherstellen und die medizinische Versorgung der Region langfristig sichern. Auch aufgrund der demografischen Entwicklung mit immer mehr älteren Menschen geht der Gemeinderat davon aus, dass ein nahegelegenes Spital mit ambulanten und stationären Behandlungsmöglichkeiten auch künftig ein wichtiger Teil der Infrastruktur in der Region sein wird.
Am Donnerstag, 30. Oktober 2025, ab 19 Uhr im Stadthaussaal Wetzikon informiert der Stadtrat im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Detail über das Geschäft. Zudem steht der Stadtrat gemeinsam mit Hansjörg Herren, Spitaldirektor der GZO, und Andreas Mika, Verwaltungsratspräsident der GZO, für Fragen aus der Bevölkerung zur Verfügung.