Stadt Zürich

Zürcher Gericht verurteilt ungarisches Paar wegen Menschenhandels

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Zürich,

Das Zürcher Bezirksgericht verurteilte am Dienstag ein ungarisches Paar wegen Menschenhandels und Förderung der Prostitution.

Prostitution
Am Dienstag verurteilte das Zürcher Bezirksgericht ein ungarisches Paar wegen Menschenhandels und Förderung der Prostitution. (Symbolbild) - dpa

Das Zürcher Bezirksgericht hat ein ungarisches Paar am Dienstag wegen Menschenhandels und Förderung der Prostitution verurteilt. Die beiden hatten mehrere Ungarinnen dazu gezwungen, im Langstrassenquartier anzuschaffen.

Das Gericht verurteilte die 29-jährige Beschuldigte zu einer Freiheitsstrafe von 7,5 Jahren. Ihr 39-jähriger Partner erhielt 5 Jahre und 8 Monate. Sobald die beiden ihre Gefängnisstrafen abgesessen haben, werden sie für zehn Jahre des Landes verwiesen.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, es kann noch weitergezogen werden. Mit seinem Urteil folgte das Gericht mehrheitlich den Anträgen der Staatsanwaltschaft. Für sie war der Fall eindeutig.

Die beiden Beschuldigten hätten die prekären Lebensumstände von ungarischen Frauen ausgenutzt und sie unter Drohungen in die Schweiz gebracht. Hier angekommen, mussten die jungen Frauen dann das tun, was das Paar ihnen befahl.

Zwangsprostitution im Langstrassenquartier

Während zwei Jahren, zwischen 2020 und 2022, mussten sich mehrere Ungarinnen im Langstrassenquartier unter der Kontrolle des Paars prostituieren, wobei die Frauen auch Sex ohne Kondom und gewalttätige Praktiken anbieten mussten. Vom Verdienst sahen sie praktisch nichts.

Die 29-jährige Beschuldigte wurde am Dienstag härter bestraft als ihr Partner, weil sie der «Kopf» des Zuhälter-Paars war. Sie überwachte die Prostituierten und führte die Kommunikation mit den Freiern. Die Frau beteuerte jedoch, nie Zwang ausgeübt zu haben.

Sie habe lediglich Treffen mit Freiern eingefädelt, übersetzt oder Fotos auf Erotikplattformen hochgeladen. Sie war früher selber Prostituierte in Deutschland und der Schweiz, und zwar «aus freien Stücken», wie sie bei der Befragung sagte.

Ihr 39-jähriger Partner war fürs «Grobe» zuständig. Er bedrohte die Frauen, schlug eine von ihnen auch und zwang sie so zum Arbeiten. Die Opfer stammen aus der gleichen Gegend wie die Beschuldigten und sind teilweise sogar mit ihnen verwandt.

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