Stadt Zürich

Zürcher Obergericht verurteilt «Zugschubser» zu Freiheitsstrafe

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Das Zürcher Obergericht hat einen 31-Jährigen, der im Hauptbahnhof eine Frau vor einen Zug gestossen hatte, zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Die Richter werten die Tat als Gefährdung des Lebens.

Das Zürcher Obergericht verurteilte einen Eritreer wegen Gefährdung des Lebens zu vier Jahren Freiheitsstrafe. Er hatte 2021 eine Frau im HB vor einen einfahrenden Zug gestossen. (Sym...
Das Zürcher Obergericht verurteilte einen Eritreer wegen Gefährdung des Lebens zu vier Jahren Freiheitsstrafe. Er hatte 2021 eine Frau im HB vor einen einfahrenden Zug gestossen. (Sym... - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Gegen den Eritreer spricht das Gericht auch eine Landesverweisung von sechs Jahren aus, wie dem am Montag verschickten schriftlichen Urteil zu entnehmen ist. Der Vollzug der Freiheitsstrafe wird zugunsten einer stationären Massnahme aufgeschoben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Wegen weiterer Delikte muss der Mann eine Geldstrafe von 120 mal 10 Franken sowie eine Busse von 200 Franken bezahlen.

Das Obergericht urteilte somit gleich wie im ersten Verfahren vor zwei Jahren. Das Bundesgericht hatte den ersten Entscheid zurückgewiesen, weil das Obergericht den Mann wegen der nicht angeklagten Gefährdung des Lebens verurteilt hatte.

Der Staatsanwalt ergänzte die Anklage in der Zwischenzeit um diesen Punkt. Ursprünglich war der 31-Jährige nur wegen versuchter Tötung angeklagt.

An der Verhandlung am 16. Dezember wehrte sich der Eritreer in erster Linie gegen die drohende Ausschaffung. Er sagt, er sei Kindersoldat gewesen und habe Folter und Tötungen miterleben müssen. Sein Anwalt meinte, dass der 31-Jährige in Eritrea auf einer «roten Liste» stehe und als Regimegegner bekannt sei.

Laut Gutachten leidet der 31-Jährige an paranoider Schizophrenie und einer posttraumatischen Belastungsstörung. Die Krankheiten gelten auch als Grund, warum er etwa einen Gottesdienst störte, Polizisten angriff oder offenbar wahllos eine Frau vom Perron des Gleis 4 im HB auf die Geleise stiess.

Bei dem Vorfall im Frühling 2021 im Zürcher HB war der Zug noch mit 17 Kilometern pro Stunde unterwegs und etwa 50 Meter entfernt, als die Frau nahe des Prellbocks auf die Geleise gestossen wurde. Sie konnte sich selber retten, der Lokführer leitete eine Bremsung ein. Der Zug kam schliesslich ungefähr an der Stelle zum Stehen, wo die Frau zuvor gelandet war.

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