Vatikan: Ex-Finanzaufseher in Zürich vor Gericht

Der Ex-Finanzaufseher des Vatikans muss sich in Zürich wegen mutmasslicher Bestechung und Geheimnisverrat verantworten.

Der frühere oberste Finanzaufseher des Vatikans steht seit heute in Zürich vor dem Bezirksgericht. Die Zürcher Staatsanwaltschaft wirft dem 52-jährigen Schweizer unter anderem vor, österreichische Beamte bestochen zu haben.
Die Vorwürfe gehen auf die Jahre 2013 bis 2016 zurück, wie die Nachrichtenagentur «SDA» berichtet.

Der Angeklagte soll über eine Mittelsfrau sensible Geheimdienstinformationen gekauft haben. Auch russische und deutsche Beamte wurden laut Anklage kontaktiert.
Diese Mittelsfrau, einst Agentin der DDR, war selbst bereits verurteilt worden.
Staatsanwalt erhebt schwere Anschuldigungen
Laut «GMX» sprach der Staatsanwalt in Zürich von «Bestechung als Geschäftsmodell». Das Netzwerk habe darauf basiert, Geheimnisse gegen Geld zu tauschen.
Die Verteidigung des ehemaligen Finanzaufsehers weist alle Vorwürfe zurück.
Seine Anwälte bestehen darauf, dass ihr Mandant sich nichts habe zuschulden kommen lassen. Bis zum Abschluss des Prozesses gilt die Unschuldsvermutung. Der Fall zieht auch wegen früherer Skandale im Vatikan Aufmerksamkeit auf sich.