IV-Gutachter stehen in Zürich wegen Betrugsvorwurfs vor Gericht

Zwei IV-Gutachter stehen heute Montag in Zürich wegen Betrugsvorwürfen vor Gericht.

Die beiden Ärzte der Firma PMEDA sollen einen Mann für gesund erklärt haben, der eigentlich arbeitsunfähig war. Die Staatsanwaltschaft fordert happige Strafen für die beiden Deutschen, wie die Anklageschrift zeigt. Sie sollen Landesverweisungen und Tätigkeitsverbote kassieren.
Für den jüngeren der beiden Ärzte, einen 52-jährigen Psychiater, fordert die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und eine Busse über 10'000 Franken. Ein Jahr der Freiheitsstrafe soll er absitzen, der Rest würde mit einer zweijährigen Probezeit belegt.
Der Gründer der Firma, ein 72-jähriger Neurologe, soll eine bedingte Freiheitsstrafe von zwei Jahren erhalten sowie eine Busse über 5000 Franken. Auch für seine Freiheitsstrafe würde eine Probezeit von zwei Jahren gelten.
«Kassensturz» schaltete sich ein
Die Ereignisse gehen auf das Jahr 2013 zurück. PMEDA fertigte ein psychiatrisches Gutachten über einen krankgeschriebenen Arbeitnehmer an. Die Ärzte attestierten diesem, gesund zu sein. Der Mann nahm die Gespräche auf, was ihm ein eigenes, noch hängiges Strafverfahren, einbrockte. Die Aufnahmen leitete er später dem «Kassensturz» weiter.
In der Anklageschrift heisst es, dass die Arbeit der Ärzte im Rahmen der psychiatrischen Begutachtung des Patienten «in keiner Weise genügte» und Falschaussagen beinhalte. Zusätzlich zum Betrug sollen die beiden Beschuldigten wegen Urkundenfälschung belangt werden. Für sie gilt die Unschuldsvermutung. Gegenüber SRF teilte der 52-Jährige im Januar mit, sicher nicht bewusst falsche Angaben gemacht zu haben.
Der Firma wurde immer wieder für fehlerhafte Gutachten kritisiert. 2023 ging sie in Liquidation. Zuvor hatte das Bundesamt für Sozialversicherungen die Zusammenarbeit aufgekündigt.







