Frau sucht Wohnung für 1600 Franken in Zürich – «Träum weiter!»

Zürich ist ein hartes Immobilien-Pflaster. Immer wieder versuchen Mieter in Facebook-Gruppen ihr Glück. Zuweilen auch mit wenig realistischen Vorstellungen.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Frau sucht in Zürich eine 1,5-2,5-Zimmer-Wohnung für 1600 Franken pro Monat.
- Dafür gebe es höchstens einen Keller, finden Facebook-User.
- Experte Harry Büsser erklärt, was zurzeit auf dem Zürcher Immo-Markt realistisch ist.
Die Wohnungssuche in Zürich ist so eine Sache. Entweder man steht in Konkurrenz zu 200 anderen Bewerbern, oder man müsste sämtliches Erspartes für die Miete hinblättern. Oder beides zusammen.
Dennoch bleibt die Stadt ein attraktives Pflaster. Und so haben es Mieterinnen und Mieter noch nicht aufgegeben, nach guten Angeboten Ausschau zu halten.
Etwa via Facebook, konkret in der Gruppe «Suche Wohnung in Zürich». Dort sucht eine Frau nach einer 1,5-2,5-Zimmer-Wohnung für maximal 1600 Franken pro Monat. Die Lage sollte «idealerweise mit guter Anbindung zum Bellevue/Stadelhofen» sein.
Tönt nach einem schönen Wunsch, doch ist das auch realistisch?
Viele Gruppen-Mitglieder finden nein, wie aus den Kommentaren ersichtlich ist. «Träum schön», schreibt eine Userin. Eine andere kommentiert: «Für diesen Preis viel Spass bei der Suche. Kriegst einen Keller, wenn du Glück hast.»
Und eine andere Frau schreibt: «So was findest du nie. War in Zürich vor zehn Jahren schon so.»
Andere wiederum sind optimistischer. «Ich kenne einige, die in der Stadt Zürich wohnen und 1700 Franken bezahlen für eine 3,5-Zimmer-Wohnung.»
«Inserate oft nur wenige Stunden online»
Die Suche genauer einordnen kann Harry Büsser, Immobilien- und Finanzexperte beim Vergleichsdienst Comparis. Er würde sie in diesem Fall als «sehr herausfordernd» beschreiben, sagt er gegenüber Nau.ch.
«Aktuell ist im Seefeld, dem Kreis 8, keine einzige solche Wohnung ausgeschrieben. Auch im Kreis 1 gibt es nichts dergleichen».
Die Mieten für 1,5- bis 2,5-Zimmer-Wohnungen im Kreis 1 würden sich derzeit zwischen 1900 Franken und 5100 Franken belaufen.
Entdeckt man ein geeignetes Angebot, gilt es zudem, rasch zu reagieren. Gerade in einem umkämpften Markt wie jenem der Stadt Zürich. «Inserate sind oft nur wenige Tage oder gar Stunden online», so Büsser. Dabei helfe ein Suchabo.
Es gibt Tage und Uhrzeiten, an denen sich die Suche am meisten lohnen kann. «Bei Comparis werden die meisten Wohnungsinserate am Montag und Dienstag veröffentlicht. Im Tagesverlauf erscheinen die meisten neuen Inserate etwa um 17 Uhr». Um diese Uhrzeit sollte man also besonders wachsam sein.

Wer eine passende Wohnung findet, sollte den Inserenten für den Besichtigungstermin gleich anrufen, statt nur eine Nachricht zu schreiben.
Lohnen könne sich auch ein Brief, indem man beschreibt, warum man ein guter Mieter für das Objekt wäre. «Einmal hat ein Gärtner eine Wohnung bekommen, weil der Vorbesitzer Bonsai-Bäume hatte, die er in gute Hände übergeben wollte.»
Findet man trotz aller Bemühungen keine Wohnung, sollte man sich fragen, wo man Abstriche machen kann. Etwa in ein WG-Zimmer ziehen oder eben aus Zürich raus.
«So ist man zum Beispiel aus Uster in elf Minuten am Bahnhof Stadelhofen. Was man durchaus als gute Anbindung an Bellevue oder Stadelhofen bezeichnen kann.» Auch von Dübendorf sind es nur zwölf Minuten. Und an beiden Orten sei auch noch etwas Stadtfeeling vorhanden, so Büsser.