FC Basel mit 0:0 gegen den FC Zürich – hier kommen die Noten
Zürich 22.01.2024 - 10:16
Der Ärger beim FC Basel ist nach dem 0:0 gegen den FCZ gross – vor allem wegen Schiri Fähndrich. Doch auch die beiden Teams überzeugen nicht durchgehend.
Das Wichtigste in Kürze
- Schiri Lukas Fähndrich erhält für seine Leistung im Klassiker den Kaktus.
- Der FCZ und der FCB erhalten für den 0:0-Auftritt im Klassiker durchzogene Noten.
Kein Sieger im ersten Klassiker des Jahres: Der FC Basel und der FC Zürich trennen sich im Letzigrund torlos. Während beide Teams eine Halbzeit dominieren, steht gegen Spielende der Schiedsrichter im Mittelpunkt. Seine Kartenverteilung gibt zu reden.
Hier kommen die Noten zum Klassiker im Letzigrund!
Kaktus für Lukas Fähndrich
Der Ärger von FCB-Trainer Fabio Celestini ist absolut verständlich: Beim Verteilen der Karten fehlte Schiedsrichter Lukas Fähndrich das Fingerspitzengefühl. Die erste Gelbe Karte an den eingewechselten Roméo Beney ist ein Witz. Oder aus Sicht von Celestini ein Skandal.
Dem ist nichts entgegenzusetzen – Herr Fähndrich, das war richtig schwach! Und dafür gibt es den Kaktus.
FC Zürich
Eine ansprechende und frische erste Halbzeit mit teilweise schönen Spielzügen und einigen guten Torchancen. Eine Führung für den FC Zürich wäre sicher nicht gestohlen gewesen. Aber Afriyie, Kamberi und Marchesano sind entweder zu ungenau – oder der starke FCB-Keeper Hitz ist zur Stelle.
Nach der Pause hatte der FCZ wohl einige Skills für das Spiel in der Kabine vergessen. Das Team war kaum mehr zu erkennen. Sicherlich auch, weil die Basler sich besonnen hatten, doch auch mitzuspielen und mit mehr Leidenschaft zu agieren.
Ein erster Schuss von FCB-Stürmer Jovanovic, den Guerrero noch zur Ecke ablenken kann, hat die Zürcher wohl in Schockstarre versetzt. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Zürcher den Zugriff auf das Spiel verlieren.
Offensiv ist ihrem Spiel der Stecker gezogen, sie bringen so gut wie nichts mehr auf die Reihe. Ausser einem Kamberi-Kopfball kurz vor Schluss. Wo waren da Guerrero und Boranijasevic über die Seiten? Wo war Okita nach der Pause?
Ob der FCZ mit dem gesperrten, aber wichtigen Conde noch gewonnen hätte, werden wir niemals erfahren.
FCZ-Trainer «Happy Bo» konnte am Schluss sicherlich nicht happy nach Hause gehen. Denn die zweite Halbzeit muss ihm zu denken geben. Seine Spieler haben die Partie dermassen aus der Hand gegeben. Am Ende bleibt ein Punkt in Zürich – mehr wäre nach dieser zweiten Halbzeit nicht verdient gewesen.
FC Basel
Wenn Torwart Marwin Hitz der beste Basler Spieler ist, sagt das schon einiges über das Spiel aus. Auf der Tribüne war man sich zur Pause einig: Das war ein richtig schwacher FC Basel.
Was Renato Veiga aufführte, war schon fast eine Frechheit. Vor allem im Wissen, was er eigentlich kann – wenn man sich da zum Beispiel an das Testspiel gegen Bayern München erinnert.
Es hatte den Anschein, dass der FC Basel ein Verbot hatte, in den FCZ-Strafraum einzudringen. Die einzige Gefahr der Bebbi kam nach einer Schmid-Flanke, als sich Brecher verspekulierte und den Ball nicht sauber abwehren konnte. Doch der überraschte Ex-FCZ-Spieler Kololli, neu im FCB-Dress unterwegs, nutzte das Angebot nicht aus.
Dass Kololli kicken kann, hat man gewusst und gesehen. Bis er ganz integriert ist, braucht es noch etwas Zeit. Das gilt auch für den zweiten Neuzugang Nicoals Vouilloz, der von Servette kam.
Doch «oha lätz»: Trainer Fabio Celestini sprach in der Pause wohl die richtigen Punkte an, denn der FC Basel wie verwandelt aus der Garderobe. Rotblau hielt plötzlich dagegen und zeigte die nötige Präsenz. Zudem legten sie eine Schippe mehr Leidenschaft obendrauf.
Der FC Basel hatte gar die Top-Chance zur Führung. Doch Chancentod Barry – wer sonst – brachte es fertig, den Ball aus kurzer Distanz nicht an Brecher vorbeizubringen. Kade scheiterte im Nachschuss am Zürcher Goalie.
Fairerweise muss man erwähnen: Thierno Barry ackerte viel und war fleissig! Nur daran wird er nicht gemessen, sondern an Toren. Aber es braucht einfach mal diesen so wichtigen ersten Treffer in der Meisterschaft. Vielleicht belohnt er das Vertrauen von Trainer Celestini ja am Tage X.
Erstaunlich und erfreulich, wie Nachwuchsspieler Avdullahu (19) in der Mannschaft auftritt. Er wirkt, als wäre er schon lange dabei und kann ein Versprechen für die Zukunft sein, wenn er so weiter kickt.
Der Klassiker war auch nach der Pause keine Gala, aber der FCB hat zumindest dagegengehalten und schlussendlich einen Punkt mit nach Hause genommen. Dieser geht anhand der zweiten Halbzeit völlig in Ordnung. Nächsten Samstag zuhause gegen Meister YB ist der FCB gut beraten, die erste Halbzeit nicht zu verschlafen. Sonst kommt es sicherlich nicht zu einem Happy End.