Schweizer Handballer starten EM-Vorbereitung

Das Nationalteam trifft sich in Stans zum Lehrgang mit Tests gegen Kroatien. Drei Talente feiern ihr Debüt, während erfahrene Kräfte pausieren.

Wie Pfadi Winterthur mitteilt, beginnt rund drei Monate vor dem Start der EHF EURO 2026 für das Schweizer Männer-Nationalteam die nächste Etappe auf ihrem Weg Richtung Norden. Nationaltrainer Andy Schmid beruft sein Team vom 26. Oktober bis 1. November 2025 zum Lehrgang nach Stans, welcher mit zwei Tests gegen Vizeweltmeister Kroatien seinen Höhepunkt findet.
Die Erinnerungen an die Weltmeisterschaft im Januar sind noch präsent. Mit Rang elf hat die Schweiz ihr bestes WM-Ergebnis der letzten 30 Jahren erreicht.
In Dänemark und Norwegen überzeugte das jüngste Team des Turniers mit einem Spielstil, der sich durch Stabilität und zunehmendes Selbstvertrauen auszeichnete. Für Schmid war die WM der Beweis, dass die Schweiz zwar angekommen ist, aber noch lange nicht am Ziel steht. Das Team verfügt über viel Potenzial.
Verjüngtes Team trifft auf starken Gegner
«Kroatien ist ein Gegner, der uns in allen Bereichen fordern wird», sagt Schmid. «Das ist genau das, was wir jetzt brauchen: Spiele, in denen jeder Spieler lernt, unter Druck richtige Entscheidungen zu treffen und das Spiel zu lesen.»
Die Schweiz reist mit einem verjüngten Kader in die Zentralschweiz. Drei Talente erhalten ihre erste Chance im A-Team: Tiago Cuencas und Niclas Mierzwa (beide Pfadi Winterthur) sowie David Hrachovec (Kadetten Schaffhausen).
Gleichzeitig fehlen mehrere erfahrene Stützen: Lenny Rubin, Samuel Röthlisberger und Mehdi Ben Romdhane fallen verletzt aus, ebenso wie Manuel Zehnder und Jonas Schelker.
Teamgeist und Fokus am Vierwaldstättersee
«Unser Ziel ist es, nach einem halben Jahr Pause wieder zusammenzufinden und uns als Gruppe einzuspielen», erklärt Schmid. «Das ist der erste Schritt auf dem Weg zur EM. Wir haben ein paar neue Spieler dabei, da geht es darum, die Dinge, die wir bereits aufgebaut haben, aufzufrischen. Der Fokus liegt klar auf uns; Kroatien ist als Vizeweltmeister natürlich eine Hausnummer im europäischen Handball, aber wir wollen unsere Sachen gut machen und uns weiterentwickeln.»
Der Standort Stans ist für den aktuellen Lehrgang bewusst gewählt. Der See steht für eine Atmosphäre der Ruhe und Konzentration, während die Voralpen dazu animieren, Höchstleistungen zu erbringen und die sprichwörtlichen «Berge zu erklimmen».
Auf dem Programm stehen Videoanalysen und Teambesprechungen, Einheiten in der Halle und im Kraftraum, dazwischen Spaziergänge und kurze Auszeiten im Herbstlicht. Das Team sucht hier das, was es stark macht: Härte, Ausdauer, Demut und Teamgeist.
Junge Wilde bringen frischen Schwung
«Die drei Debütanten sollen mit Mut reinkommen und zeigen, warum sie aufgeboten wurden», sagt Schmid.
«Ich erwarte von ihnen, dass sie ihren jugendlichen Übermut mitbringen, der manchmal ganz gut tut. Der Rest des Teams ist auch nicht viel älter und wir respektieren uns alle gegenseitig, unabhängig des Alters. Genau das macht unsere Kultur aus: Wir begegnen uns auf Augenhöhe, mit Demut und harter Arbeit, aber auch mit Freude und Energie.»






