Gemeinde Seuzach plant mit einem Aufwandüberschuss im Budget 2024

Gemeinde Seuzach
Gemeinde Seuzach

Seuzach 18.10.2023 - 18:56

Wie die Gemeinde Seuzach mitteilt, rechnet sie im Budget 2024 mit einem Aufwandüberschuss von 19'447'930 Franken. Dies bei einem unveränderten Steuerfuss.

Die Gemeindeverwaltung in Seuzach.
Die Gemeindeverwaltung in Seuzach. - Nau.ch / Simone Imhof

Die grossen Einnahmenüberschüsse der vergangenen Jahre mit hohen Grundstückgewinnsteuern und dem Verkauf nicht benötigter Landparzellen beim Jugendhaus haben dazu geführt, dass die Gemeinde aus einer Nettoschuld wieder ein Nettovermögen von 7,6 Millionen Franken aufbauen konnte.

Zwar steigen die Steuereinnahmen durch das Bevölkerungswachstum und die konjunkturellen Prognosen weiter an; gleichzeitig aber belasten geopolitische Unsicherheiten sowie die demografische Entwicklung die Haushalte der Gemeinden.

Folgen davon sind eine erhöhte Teuerung und ein Kostenanstieg im Asylbereich.

Ertragsseitig ist bei den ordentlichen Steuereinnahmen und einem gleichbleibenden Steuerfuss von 83 Prozent mit einer Erhöhung von 1,6 Millionen Franken auf 23,5 Millionen Franken (plus 7,4 Prozent) zu rechnen.

Grundstückgewinnsteuern auf überdurchschnittlich hohem Niveau

Diese Zunahme ist hauptsächlich auf einige Zuzüge sowie gute wirtschaftliche Prognosen bei den juristischen Personen zurückzuführen.

Gleichzeitig kann die Gemeinde aus dem Ressourcenausgleich wieder mit einem höheren Betrag von einer Million Franken rechnen, da sie im vergangenen Jahr ein unterdurchschnittliches Wachstum der Steuerkraft gegenüber dem Kanton verzeichnete.

Die Grundstückgewinnsteuern verharren weiterhin auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau und werden für das Budget 2024 mit 4,1 Millionen Franken (Vorjahr: 3,8 Millionen Franken) geschätzt.

Aufgrund eines gewonnenen Rechtsstreites der Gemeinden gegenüber dem Kanton Zürich bezüglich Vorsorgetaxen bei Jugendheimen wurde zudem ein einmaliger Betrag von rund einer Million Franken ins Budget eingestellt.

Kostenanstieg im Asylbereich und Bereich Gesundheit

Aufwandsseitig ins Gewicht fallen neben der Teuerung und einem Kostenanstieg im Asylbereich hauptsächlich die hohen Bildungskosten (plus 1,2 Millionen Franken) wegen stetig wachsender Sonderschulkosten und zusätzlichen Förderbedarfs für die Integration von unter anderem Asylkindern.

Daneben verzeichnet der Bereich Gesundheit ebenfalls einen markanten Kostenanstieg von 365'000 Franken.

Gründe dafür sind einerseits die demografische Entwicklung, andererseits das überdurchschnittliche Kostenwachstum im Gesundheitswesen generell.

Unterhaltskosten steigen

Für altlastenrechtliche Voruntersuchungen bei den drei ehemaligen Deponien musste zudem ein Betrag von 150'000 Franken eingestellt werden.

Zusätzliche Aufwandssteigerungen werden verzeichnet bei den Unterhaltskosten von Gemeinde- und Schulliegenschaften und durch höhere Abschreibungen (plus 290'000 Franken) infolge der zugrunde liegenden Investitionstätigkeit.

Investitionsvolumen erhöht sich deutlich

Bei den Investitionen stehen mehrere zwingende Erweiterungs- und Sanierungsprojekte bei Schulliegenschaften an, wie beispielsweise die Sanierung der Trinkwasserleitung beim Schulhaus Birch oder eine Pavillonerweiterung beim Schulhaus Ohringen.

Zusätzlich wurde bereits ein Anteil von 280'000 Franken des freizugebenden Planungs- und Projektierungskredits für das Projekt Rietacker im Budget eingestellt.

Auch der Kauf des Saals Oberwis (Verwaltungsvermögen) und der des dazugehörenden Kirchgemeindehauses (Finanzvermögen) von 3,9 Millionen Franken für eine vorübergehende Nutzung wurden vorbehältlich der Zustimmung der Stimmberechtigten budgetiert.

Dadurch erhöht sich das Investitionsvolumen im Verwaltungs- und Finanzvermögen von 4,4 Millionen Franken auf 8,3 Millionen Franken.

Gleichbleibender Steuerfuss

Auch wenn im Budget 2024 ein stattliches Ergebnis von 2,5 Millionen Franken ausgewiesen wird, beantragt der Gemeinderat, den Steuerfuss unverändert bei 83 Prozent zu belassen.

Einerseits beeinflusst die einmalige Rückzahlung des Kantons von einer Million Franken das Ergebnis, andererseits fliessen die Grundstückgewinnsteuern weiterhin überdurchschnittlich ergiebig in die Gemeindekasse.

Aufgrund der anstehenden wichtigen Investitionen – unter anderem mit dem Grossprojekt Rietacker – wird sich die aktuell komfortable Finanzierungssituation wieder anspannen.

Die Gemeinde ist deshalb weiterhin auf positive Nettoergebnisse angewiesen, um einen zu starken Anstieg der Nettoverschuldung zu vermeiden.

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