Bezirk Horgen ZH: Telefonbetrüger ergaunern hunderttausend Franken
Pfnüselküste 20.06.2023 - 14:47
Bei einem Schockanruf haben Betrüger am Freitag im Bezirk Horgen ZH rund hunderttausend Franken von einer Seniorin erbeutet.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Bezirk Horgen ZH wurde am Freitag eine Seniorin von Telefonbetrügern kontaktiert.
- Von der Geschichte in einen Schock geraten, übergab sie den Betrügern Bargeld und Schmuck.
- Auch in Meilen, Uster und Wetzikon erbeuteten die Betrüger Bargeld.
Am Freitagvormittag meldete sich eine Telefonbetrügerin bei einer Seniorin im Bezirk Horgen. Sie teilte ihr mit, dass ihre Tochter einen Autounfall verursacht habe, bei dem eine andere Person verstorben sei.
Die Tochter sei verhaftet worden und müsse nun für mehrere Tage ins Gefängnis. Die Bezahlung einer Kaution in der Höhe von hunderttausend Franken könne dies verhindern.
Auch in anderen Orten waren Betrüger erfolgreich
Die Seniorin, die zufälligerweise eine Tochter hat, die regelmässig mit dem Auto unterwegs ist, geriet in einen Schock. Sie glaubte der angeblichen Polizistin.
Aufgrund des enormen psychischen Drucks hob die Frau auf der Bank mehrere zehntausend Franken ab. Sie übergab rund hunderttausend Franken Bargeld und Schmuck an den Abholer.
Auch andernorts sind die «Falschen Polizisten» und die Schockanrufer aktiv unterwegs. So ertrogen sie anfangs Juni unter anderem in Meilen 12'500 Franken, in Uster 40'000 und in Wetzikon 12'000 Franken.
Die Betrüger versuchen meist eine Kaution zu erpressen
Präventionstipps: Beim Schockanruf geben sich die Telefonbetrüger als Polizisten, Spitalpersonal, Staatsanwälte oder andere Personen aus.
Sie teilen dem Opfer mit, dass der Sohn oder die Tochter einen Unfallverursacht hat oder schwer verletzt wurde. In diesem Zusammenhang soll für eine Kaution oder eine Operation dringend Geld oder Wertsachen übergeben werden.
Dabei soll man mit niemandem darüber sprechen, da das betroffenen Familienmitglied Diskretion verlangt habe. Mit diesem Vorgehen versuchen die Betrüger zu verhindern, dass ihre Opfer die angeblich betroffenen Kinder oder andere Vertrauenspersonen anrufen.
Es sollte niemals Geld an fremde Personen übergeben werden
Die Polizei empfiehlt: Kein Geld oder Wertsachen an fremde Personen zu übergeben. Bei Anrufen, die einem unter Druck setzen, ist aufzulegen und eine Vertrauensperson anzurufen.
Das betroffene Familienmitglied sollte selber angerufen werden. Die Macht der Situation sowie den enormen Druck, den Betrüger erzeugen, ist nicht zu unterschätzen.