Niederhasli: Notwohnen Soziales als Antwort auf Wohnungsnot
Bülach 06.06.2024 - 13:45
Wie die Gemeinde Niederhasli meldet, wird für zwölf Monate ein zur Miete ausgeschriebenes Einfamilienhaus im Dorfteil Niederhasli als Notunterkunft genutzt.
Der anhaltende Druck auf dem Wohnungsmarkt hat den Gemeinderat veranlasst, ein Versuchsprojekt «Notwohnen Soziales» zu starten.
Befristet auf zwölf Monate wird ein zur Miete ausgeschriebenes Einfamilienhaus im Dorfteil Niederhasli als Notunterkunft genutzt.
Armutsbetroffenen oder armutsgefährdeten Personen sollen in diesem Gebäude einzelne Zimmer zur Miete angeboten werden können.
Das Projekt richtet sich explizit nicht an Personen aus dem Asylbereich. Für diese Personengruppe bestehen bereits andere Unterbringungsmöglichkeiten.
Kritische Lage auf dem Wohnungsmarkt
Das Projekt wird durch den Bereich Sozialhilfe betreut. Wohnen ist ein elementares Grundbedürfnis des Menschen.
Mit den steigenden Referenzzinssätzen, den erhöhten Energiepreisen, den steigenden Mieten im Zuge von Energiesanierungen und der zunehmenden allgemeinen Teuerung hat sich die Situation rund um das Thema Wohnen verschärft.
Hinzu kommt die Wohnungsknappheit, welche auch in der Gemeinde Niederhasli insbesondere im unteren Preissegment vorherrscht.
Armutsbetroffene und -gefährdete Personen bekunden zunehmend Mühe, bei steigenden Mieten die Wohnung zu behalten, beziehungsweise es wird immer schwieriger, überhaupt eine bezahlbare Wohnung zu finden.
Sozialhilfeabteilung an vorderster Front
In der Praxis und im Alltag bekommt dies der Bereich Sozialhilfe innerhalb der Abteilung Soziales besonders zu spüren.
Im Rahmen der persönlichen Beratung wird die Sozialberatung seit längerer Zeit wöchentlich mit Anfragen in Bezug auf das Thema Wohnen kontaktiert.
Die Sozialberatung erfährt dabei von den oftmals schwierigen und äusserst prekären Wohnsituationen und spürt, unter welchem Druck Hilfesuchende bei der Suche nach einer finanzierbaren Wohnmöglichkeit stehen.
Eine vorübergehende Anschlusslösung
Um dieser Problematik zumindest vorübergehend etwas entgegnen zu können, hat der Gemeinderat ein befristetes Mietverhältnis für ein Wohnhaus abgeschlossen.
Damit soll betroffenen Personen eine vorübergehende Anschlusslösung oder ein Obdach geboten werden können.
Gleichzeitig kann möglicherweise zumindest vorübergehend vom Anmieten von Notzimmern und Notunterkünften in anderen Gemeinden, Hotels oder Pensionen abgesehen werden.
Kosten für die Miete werden auf 65'000 Franken geschätzt
Seitens der auserwählten Bewohner sollen grundsätzlich Einnahmen generiert werden.
Oberstes Ziel ist es, die betroffenen Personen bei der Suche nach einer eigenständigen und von der Gemeinde unabhängigen Wohnmöglichkeit zu unterstützen.
Die Kosten für die Miete während zwölf Monaten und andere Auslagen werden auf 65'000 Franken geschätzt.
Demgegenüber können seitens der Bewohnern geleistete Mietkosten als Einnahmen generiert werden.