Zürcher Notfallseelsorge leistet wöchentlich über vier Einsätze

Seit 20 Jahren leistet die Zürcher Notfallseelsorge wöchentlich 4,5 Einsätze – doch der Dienst kämpft mit schwindender Bereitschaft.

Die Zürcher Notfallseelsorge hat in den letzten Jahren im Schnitt 4,5 Einsätze pro Woche geleistet. Das Projekt der reformierten und der katholischen Kirche existiert seit 20 Jahren. Immer weniger Seelsorger sind offenbar bereit, die belastende Aufgabe zu übernehmen.
Anfangs waren rund 150 Personen im Einsatz, zuletzt noch 60, wie die Notfallseelsorge Kanton Zürich (NFSZH) am Mittwoch mitteilte. Diese stünden mit grossem Engagement jederzeit bereit. Doch die vielen Einsätze seien für zahlreiche Notfallseelsorgende belastend. Auch, weil sie in ihren Hauptberufen in den Pfarreien stark beansprucht seien.
Einsatzorte: Von Todesfällen bis Bränden
Die Notfallseelsorge arbeitet eng mit den Blaulichtorganisationen zusammen. Sie wird nach ausserordentlichen Todesfällen zu Angehörigen gerufen, an Unfallorte oder zu Bränden. Die NFSZH leistet psychosoziale, psychologische und seelsorgerliche Unterstützung für die Betroffenen.
In einem Beitrag von «Tele Züri» aus dem Jahr 2023 sprach ein Notfallseelsorger über die anspruchsvolle Arbeit. Sie seien «keine Händchenhalter», sondern «ausgebildete pyschosoziale Notfallfachkräfte». Der Einsatz dauere so lange es nötig sei. Er selber war wegen einem tödlichen Unfall eines Kindes auch schon sieben Stunden vor Ort.
Deutliche Zunahme der Einsätze
Die Zahlen zeigen die deutliche Zunahme an Arbeit. 2010 waren es 129 Einsätze, im vergangenen Jahr 331. Die Einsatzstunden stiegen von 254 auf zuletzt 861.
Die NFSZH setzt nun auf eine Neuorganisation in Zusammenarbeit mit dem Kanton Zürich. Eine Dachorganisation aller Care-Organisationen soll Abläufe vereinfachen und Synergien nutzen.