Stadt Zürich

«Sugus»-Wohnblöcke: 1000 Personen an Demo – Mieter Edwin «berührt»

Sina Barnert
Sina Barnert, Nico Leuthold

Zürich 08.12.2024 - 15:33

Die «Sugus»-Wohnblöcke im Zürcher Kreis 5 sollen totalsaniert werden, 105 Mietenden wurde gekündigt. 1000 Leute demonstrieren in Zürich gegen den Rauswurf.

00:00 / 00:00

Der Aufmarsch an der Solidaritäts-Demo in Zürich ist gross. - Nau.ch / Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Anwohnende protestieren gegen die Massenkündigungen in den «Sugus»-Blöcken.
  • Organisiert wurde die Zürcher Demo von der SP Kreis 5 und weiteren linken Parteien.
  • Der Aufmarsch ist gross: 1000 Personen haben sich versammelt.

Sie wollen ihre Kündigung nicht einfach so hinnehmen! Deshalb demonstrieren die betroffenen Mieter heute mit Politikern an der «Sugus»-Solidaritäts-Demonstration gegen ihren Rauswurf.

Und der Aufmarsch ist gross. Sicher über 1000 Personen nehmen daran teil.

An der Demonstration nehmen aber nicht nur Anwohnende der betroffenen «Sugus»-Blöcke teil. Auch Zürcherinnen und Zürcher aus anderen Quartieren machen ihrem Ärger über die Immobilienspekulantinnen und -spekulanten Luft.

Auch Personen aus anderen Quartieren an Demo

So auch Peter Lampart, der im Zürcher Seefeld-Quartier zu Hause ist. Er zeigt sich mit den «Sugus»-Bewohnenden solidarisch, auch weil sich in seinem Haus ähnliches abspielt. «Ich bin grausam enttäuscht und entsetzt!»

00:00 / 00:00

Peter Lampart aus dem Zürcher Seefeld-Quartier nimmt an der Solidaritäts-Demo für die Bewohnenden der «Sugus»-Häuser teil. - Nau.ch / Nico Leuthold

Er sei 75 Jahre alt und nicht mehr so frisch. Es sei schwer für ihn, eine neue Wohnung zu finden, auch weil er Ergänzungsleistungen beziehe.

Mieter hoffen auf Meinungsumschwung bei «Sugus»-Eigentümerin

Nau.ch trifft auch Mieter Edwin wieder, der am Montag die Kündigung erhalten hat. Er ist überwältigt und «berührt» von der Unterstützung. «Ich hoffe, dass wir viel bewegen können», so der «Sugus»-Mieter.

Er hofft nun darauf, dass die Eigentümerin der «Sugus»-Häuser, Regina Bachmann, Herz zeigt. Es sei ja schliesslich Weihnachten, so Edwin.

00:00 / 00:00

Mieter Edwin ist überwältigt vom Aufmarsch. - Nau.ch / Nico Leuthold

Demonstriert wird gegen die Massenkündigung von 105 Mietparteien aufgrund einer angeblich notwendigen Totalsanierung. Man wolle «sich gegen die skrupellose Profitgier im Immobilienmarkt, die ganze Nachbarschaften verdrängt» zur Wehr setzen.

Hat du Angst, dass dir dasselbe wie den «Sugus»-Mietern passieren könnte?

Deshalb malten die jüngsten Bewohnerinnen und Bewohner fleissig Plakate, wie der Instagram-Kanal «sugusbleibt» bereits gestern zeigte. «Wir Kinder wollen bleiben» ist auf einem Transparent zu lesen.

Die Demonstrierenden können auch auf prominente Unterstützung zählen. Musiker Dodo, der in jungen Jahren in den «Sugus»-Häusern in einer WG lebte, nimmt an der Demo teil.

Was mit den Häusern und ihren Bewohnenden passiere, sei schlimm, so der Musiker. Darum ruft er auf Instagram seine Followerinnen und Follower dazu auf, es ihm gleichzutun und an der Demo teilzunehmen.

00:00 / 00:00

Dodo Sugus - Instagram / @dodo_music

Die SP ruft dazu auf, während der Kundgebung die Anliegen der Mietenden in den Vordergrund zu rücken. Man bitte die Demo-Teilnehmenden, auf «Fahnen, Parolen, Feuerwerk und so weiter» zu verzichten.

Nebst der Demonstration haben die Bewohnenden auch eine Petition mit dem Namen «Sugus bleibt Heimat» lanciert. Am Sonntagnachmittag wurde sie bereits über 22'000 Mal unterzeichnet.

Weiterlesen

zürich massenkündigung
48 Interaktionen
Häuser
1’270 Interaktionen
a
1’264 Interaktionen

Mehr aus Stadt Zürich

4 Interaktionen
Kaufleuten
64 Interaktionen
Kolumne Hässig Eltern Vater
50 Interaktionen

Mehr aus Zürich