Rauswurf! Bewohner: Wohnungen müssten gar nicht renoviert werden
Zürich 05.12.2024 - 12:54
Über 200 Mieter werden wegen einer Sanierung aus den Sugus-Häusern in Zürich geworfen. Ein Mieter findet, diese sei gar nicht nötig, er will kämpfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mieter in den Sugus-Häusern in Zürich findet, die Wohnungen seien in Top-Zustand.
- Die alte Verwaltung habe immer alles geflickt.
- Er will mit anderen Betroffenen gegen die Kündigung ankämpfen.
Ein unschönes verfrühtes Weihnachtsgeschenk haben die über 200 Mieterinnen und Mieter der Sugus-Häuser im Zürcher Kreis 5 erhalten: Bis Ende März 2025 müssen sie raus, die neue Eigentümerschaft hält eine Totalsanierung für nötig.
Einer der Betroffenen ist Edwin, der selbst im Baugewerbe arbeitet. Laut der Verwaltung sei es «unzumutbar», in der Wohnung zu leben, sagt er zu Nau.ch und zeigt sein Zuhause.
Die vorherige Verwaltung habe immer alles sofort geflickt, wenn etwas kaputt gewesen sei, sagt der 39-Jährige. Auch der Hauswart habe einen guten Job gemacht. «Es sind Top-Wohnungen in Top-Zustand», er verstehe nicht, weshalb man sie sanieren wolle.
Er sei «betroffen, verunsichert, wütend und traurig zugleich». Die Verwaltung habe in einem ersten Brief zuerst noch völlig andere Signale gesendet. Die Kündigung sei jetzt eine «Flättere» ins Gesicht.
Auch die Kinder seien verunsichert, hätten Angst und auch schon einige Tränen vergossen. «Sie wollen weiter hier zur Schule gehen, hier im Quartier bei ihren Freunden bleiben.»
Momentan bezahlt Edwin 2100 Franken im Monat für die 4,5-Zimmer-Wohnung mit Parkplatz. Er habe schon ein Suchabo bei Immobilien-Plattformen eingerichtet, es sehe aber nicht rosig aus.
Wirklich aktiv suche er aber noch nicht, denn: «Ich kämpfe gerne.» Er wolle nun schauen, was er und die anderen Mieter bewirken könnten. Und wie lange sie den Zwangsauszug noch hinauszögern können.