Kinderspital: 70 Millionen aus Kunstsammlung!

Das Zürcher Kinderspital wird mit 70 Millionen Franken aus dem Vermögen der Ammann-Geschwister unterstützt. Profitieren sollen Infrastruktur und Forschung.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Zürcher Kinderspital erhält eine Unterstützung von 70 Millionen Franken.
- Die Gelder stammen von Kunstsammlern und sind in mehrere Tranchen über Jahre aufgeteilt.
- Die Summe fliesst in die Infrastruktur- und Forschungsbereiche der Kindermedizin.
Die Kunstsammlung der Geschwister Doris und Thomas Ammann wird gemäss ihrem Testament verkauft. Die Erträge sollen dabei für die Hilfe notleidender Kinder eingesetzt werden.
Wie die «Neue Zürcher Zeitung» schreibt, umfasst die Sammlung auch den Siebdruck «Shot Sage Blue Marilyn»: Mit 195 Millionen Dollar (161 Millionen Franken) wurde dieser 2022 bei einer Versteigerung zum teuersten Gemälde des 20. Jahrhunderts.
Zelltechnologie-Labor für Hautersatz
Von den Erlösen profitieren soll auch das Zürcher Kinderspital, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung hervorgeht.
Demnach soll das Spital 70 Millionen Franken zur Verbesserung seiner Infrastruktur und Forschungsbereiche von der Stiftung der beiden Geschwister erhalten.
Darunter fällt auch ein neues Labor zur Hautersatz-Entwicklung für Kinder mit Brandverletzungen.

Von 2026 bis 2046 soll zudem der Thomas-und-Doris-Ammann-Preis vergeben werden. Jener wird mit einem Preisgeld von 250'000 Franken zu einem der höchstdotierten Preise im Fachgebiet der Kindermedizin.
Betrieb soll nicht finanziert werden
Die 70 Millionen Franken erhält das Spital in mehreren, über Jahre verteilten Tranchen. Teile davon sind bereits 2022 und 2024 geflossen.
Zum Ausgleich des eigenen finanziellen Defizits kann das Geld jedoch nicht verwendet werden, hält die «NZZ» fest.
Das Spital notierte im Abrechnungsjahr 2024 ein Minus von 14,5 Millionen Franken. Im November wurde ein Neubau eröffnet.
Dies trotz Kantons-Unterstützung in Form eines Darlehens von 100 Millionen sowie eines Betriebsbeitrags in Höhe von 35 Millionen Franken.
Zu Beginn des Jahres sprach der Kanton weitere Unterstützung, knüpfte dies jedoch an Bedingungen. Darunter unter anderem die Forderung, kostensenkende Massnahmen einzuführen.