Herrliberg ZH: FBI sucht Russen-Doppelbürger an Goldküste
Goldküste 24.02.2024 - 04:13
Ein russisch-schweizerischer Doppelbürger wurde von den US-Behörden zur Fahndung ausgeschrieben. Erste Spuren führen nach Herrliberg ZH.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein russisch-schweizerischer Doppelbürger wird vom FBI mit Kopfgeld gesucht.
- Erste Spuren und Hinweise führen offenbar an die Zürcher Goldküste.
Am Freitag wurde bekannt, dass die US-Justiz nach im Zusammenhang mit Russland-Sanktionen nach Wladislaw Ossipow fahnden. Laut dem FBI hat der 52-jährige in Russland geborene Mann auch die Schweizer Staatsbürgerschaft.
Wie ernst es den USA ist, zeigt die hohe Belohnung für Hinweise, die zur Verhaftung führen. Das Kopfgeld beträgt eine Million US-Dollar (rund 880'000 Franken). Das ist auch für die Schweiz relevant. Denn laut Fahndungsbrief des US-Justizdepartements führen Ossipows Spuren nach Zürich.
Demnach sass er bis vor kurzem im Verwaltungsrat einer Immobilienfirma in der Stadt Zürich. Aber auch an die Goldküste bestehen offenbar Verbindungen. Ossipow könnte offenbar Verbindungen in die Gemeinde Herrliberg ZH haben oder sich dort vorübergehend aufhalten.
Details zu diesen Beziehungen nennt das FBI im Fahndungsbrief nicht.
Herrliberg: Was hat Ossipow verbrochen?
Wladislaw Ossipow wird vorgeworfen, Viktor Vekselberg geholfen zu haben, Sanktionen zu umgehen. Konkret wird dem russisch-schweizerischen Doppelbürger zur Last gelegt, dass er ein kompliziertes Netz von Briefkastenfirmen kreiert habe. Damit sollte demnach verhindert werden, dass Vekselberg als Besitzer der Luxusjacht «Tango» erkennbar sein würde.
Der Milliardär und Mitbegründer der Renova Group soll mit der Jacht noch lange nach den 2018 ausgesprochenen Sanktionen herumgefahren sein. Erst 2022 hatte die US-Justiz die über 70 Meter lange und 90 Millionen Dollar teure Jacht schliesslich in Mallorca beschlagnahmt.
Ossipow wird von den US-Behörden als zentraler Drahtzieher für die Verschleierung angesehen. Neben Geldwäscherei und Bankbetrug wirft ihm die dortige Justiz auch Verschwörung gegen den US-amerikanischen Staat vor. In den USA würden auf den 52-Jährigen einige Jahre Gefängnis für diese vermeintlichen Vergehen drohen.