Gemeindepräsident von Uetikon am See legt Krankenakte offen

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

Stäfa 06.05.2022 - 19:14

In Uetikon am See ZH tobt ein wüster Zoff zwischen dem Gemeindepräsidenten und der Lokal-FDP. Urs Mettler sieht sich gezwungen, seine Krankenakte offenzulegen.

Urs Mettler Uetikon ZH
Urs Mettler, der amtierende Gemeindepräsident von Uetikon am See ZH. - Facebook/@urs.mettler.7

Das Wichtigste in Kürze

  • In Uetikon am See ZH stehen bald die Wahlen an. Zur Wahl steht nur der amtierende Präsi.
  • Einige Bewohner sehen ihn nicht als optimalen Kandidaten – wegen seiner Krankengeschichte.
  • Nun nimmt Gemeindepräsident Urs Mettler auf Facebook Stellung.

Am 15. Mai wählt die Zürcher Goldküsten-Gemeinde Uetikon den neuen Gemeindepräsidenten. Zur Wahl steht nur der amtierende Gemeindepräsident Urs Mettler – eigentlich. Denn einige Bürger wollen ihn nun offenbar nicht mehr auf diesem Posten sehen, schreibt die «Zürichsee-Zeitung».

Stattdessen würden einige Mitglieder der FDP den eigentlich zurücktretenden Bauvorsteher und Kantonsrat Christian Schucan wählen wollen.

Tumor in Kieferhöhle entfernt

Der Grund: Mettler hat gesundheitliche Probleme. In der laufenden Legislatur musste der Gemeindepräsident bereits einige Monate von Schucan vertreten werden. Mettler sei bei seinen letzten Auftritten vor allem durch seine starke Gewichtsabnahme aufgefallen.

Nun äussert sich Mettler selbst via Facebook – und macht seine Leidensgeschichte publik. Damit bläst er zum Gegenangriff.

«Im Dezember wurde mir ein Tumor aus der Kieferhöhle entfernt. Das Resultat ist sehr gut, man hat alles erwischt.» Die Ärzte hätten ihm grünes Licht für eine erneute Kandidatur gegeben.

Mettler: «Das einzige Problem ist meine eingeschränkte Mundöffnung, die mich beim Sprechen behindert. Und auch die Einnahme von fester Nahrung vorläufig unmöglich macht.» Von da komme auch sein «offensichtlicher Gewichtsverlust».

Er schreibt weiter: «Im Juli sollte dieses Problem mit einem kleinen Eingriff behoben werden können.» Alles andere seien nichts als Unterstellungen.

«Ich finde es einfach feige», sagt Mettler zur «Zürichsee-Zeitung». Wenn die FDP der Meinung sei, er sei nicht in der Lage, hätte die Partei schon im Januar agieren können.

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