Bubikon ZH macht abends Licht aus – auch während Chilbi
Hinwil 04.10.2023 - 17:03
Die Zürcher Gemeinde Bubikon löscht nachts aus Kostengründen das Licht – auch während der Chilbi am letzten Wochenende. Für Anwohnende unverständlich.
Das Wichtigste in Kürze
- Unmut in Bubikon ZH: Trotz Chilbi wurde am Wochenende die Strassenbeleuchtung abgestellt.
- Anwohnerinnen und Anwohner ärgern sich über fehlende Sicherheit.
- Die Gemeinde sagt, das sei nicht absichtlich geschehen.
Letztes Jahr beschloss die Gemeinde Bubikon ZH, die Strassenbeleuchtung nachts unter der Woche abzuschalten. Mehrere Anwohnerinnen und Anwohner klagen nun aber, dass die Lichter selbst während der Chilbi an diesem Wochenende aus waren. Es hagelt Kritik.
«Das ist einfach eine absolute Sauerei», sagt Einwohner Michael G.* zu Nau.ch. «Es ist völliger Blödsinn, was die Gemeinde macht. Man weiss, dass die Chilbi bis um vier Uhr morgens dauert.»
Als er selbst nach Hause kam, seien ihm Gestalten entgegengekommen, die er in der Dunkelheit kaum erkennen konnte. «Ich habe nur Umrisse gesehen, da ist gar nicht klar, was die für Absichten haben.»
«Mulmiges Gefühl»
Die fehlende Beleuchtung finde er «grenzwertig», gerade für Frauen, die alleine unterwegs seien. Er hofft, dass die Gemeinde in Zukunft die Beleuchtung anlässt während Veranstaltungen.
Auch Einwohnerin Eva I.* findet es «völlig daneben», dass die Strassenbeleuchtung während der Chilbi ausgeschaltet wurde. Sie selbst sei zwar nicht in der Dunkelheit nach Hause gegangen. Doch sie weiss aus Erfahrung, dass man im Dorf nachts «keinen Randstein und nichts» sieht.
«Gerade in einer Chilbi-Nacht sind viele Leute unterwegs, die man nicht richtig einordnen kann. Da würde es mir ein mulmiges Gefühl geben.» Zudem sehe man nicht einmal den Weg – man müsse auf seine Handy-Taschenlampe zurückgreifen.
«In meinen Augen hat die Gemeinde hier komplett versagt», ärgert sich I. «Sie hat in diesen beiden Nächten nicht für die Sicherheit der Bevölkerung gesorgt.»
Autofahrer ärgert sich über dunkle Strassen
Dem pflichtet auch der Buebiker Remo G.* bei. «Man hat sich unsicher gefühlt, Menschen erkannte man immer erst im letzten Moment», erinnert er sich. «Über einige bin ich fast gestolpert.»
Auch als Autofahrer sei das für ihn schwierig gewesen. «An einer Chilbi laufen Leute auf der Strasse herum, die sieht man im Dunkeln schlecht.» Er hat zwar Verständnis dafür, dass die Gemeinde Strom sparen will – aber: «Es geht nicht, dass sie an einer Chilbi das Licht komplett auslöscht.»
Gemeindeschreiber Urs Tanner sagt zu Nau.ch, bei der Gemeinde seien keine Beschwerden wegen des gelöschten Lichts eingegangen. «Es war sicher keine Absicht, das ist vergessen gegangen.»
Bei zukünftigen Veranstaltungen werde man darauf achten, das Licht ausnahmsweise auch nachts einzuschalten. Ansonsten werden die Stromsparmassnahmen vom letzten Jahr weitergeführt – sie seien in der Bevölkerung gut angekommen.
*Name der Redaktion bekannt