GC – Sportchef Alain Sutter: «Am Schluss treffe ich Entscheidung»

Unter Alain Sutter (57) will GC auf die Erfolgsspur zurückkehren. Im Fan-Podcast spricht der Sportchef über die Kader-Planung für die neue Saison.

Das Wichtigste in Kürze
- Trotz des verhinderten Abstiegs steht GC vor einer ungewissen Zukunft.
- Sportchef Alain Sutter möchte wieder vermehrt auf junge Spieler setzen.
- Er sagt: «Am Schluss treffe ich die Entscheidung, wer kommt.»
Alain Sutter ist zu Gast in der ersten Episode des Fan-Podcasts «Radio Limmatstrass». Der Sportchef spricht dabei über seine Rückkehr zu GC und wie er den Kader für die anstehende Saison zusammenstellt.
Weshalb stellt sich Sutter der grossen Herausforderung, die Hoppers aus der sportlichen Krise zu hieven? «Das haben mich alle aus meinem Umfeld gefragt», sagt der 57-Jährige lächelnd. Er habe «einen an der Schüssel», sei ihm gesagt worden.

«Ich war überzeugt, dass wir den Liga-Erhalt schaffen. Trotz der fehlenden Resultate war für mich eine intakte Mannschaft sichtbar. Meine Entscheidung fiel nicht von heute auf morgen, der Kontakt bestand schon länger. Ich fand das Projekt mit der Vision sehr spannend», begründet Sutter.
«Wieder eine vernünftige Rolle spielen»
Auch bei einem Abstieg hätte er sich der Herausforderung gestellt, so der frühere Nationalspieler. Sutter: «Es ging nicht um mein Prestige, ich wollte mithelfen, den Super-GAU abzuwenden. Zum Glück ist es gut ausgegangen.»

Mittelfristig wolle GC wieder «eine vernünftige Rolle» in der Super League spielen. Auch der Entwicklung von jungen Spielern soll wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. «Das finde ich extrem spannend», meint Sutter.
Wie werden bei GC Spieler gescoutet?
Das Amt des Sportchefs sei ein 24/7-Job. «Du weisst am Morgen nicht, wann er anfängt und am Abend nicht, wann er aufhört», so Sutter im Fan-Podcast weiter. «Es kommt immer etwas dazwischen, du musst dir die Pausen flexibel nehmen.»
Im modernen Fussball setzen viele Vereine auf Daten, statt junge Talente vor Ort zu beobachten. Sutter: «Bei GC gibt es keine Scouting-Abteilung, wir Teil des Netzwerks von LA. Dort werden wir immer wieder über Spieler informiert. Im Nachwuchs sind unsere Jugend-Trainer unsere Scouts.»
Wie funktioniert die Spieler-Akquise beim Rekordmeister?
«Wir machen die Kader-Planung zusammen, sie wissen, was für Profile ich suche. Sie kommen mit Vorschlägen, die ich mir dann anschaue. Die Planung verläuft sehr akribisch», erläutert der Sportchef von GC.

«Am Schluss treffe ich die Entscheidung, wer kommt. Ich habe die komplette Freiheit, keine Seite macht mir Druck», so Sutter. Er habe von Beginn weg gewusst, in welchem Konstrukt er sich befinde und habe sich bewusst dafür entschieden.
Steht der Kader für die neue Saison bereits?
«Die Strategie ist klar», sagt Sutter, «wir gehen mit einer jungen Truppe in die Meisterschaft.» Er sei bekannt dafür, eine «Hochrisiko-Strategie» zu fahren, «das war in St.Gallen ähnlich, die Fans mussten sich daran gewöhnen.»
Er hoffe, dass es jetzt bei GC ähnlich laufe. Sutter: «Ich plane nicht noch gross Routiniers zu holen. Vielleicht kommt noch der eine oder andere spannende junge Spieler dazu – es ist noch nicht final abgeschlossen.»

Aber die Fans könnten sich bereits auf den jetzigen Kader einstellen. Das Ziel? «Ich will eine Mannschaft sehen, die jedes Spiel gewinnen will. Was am Schluss dabei rauskommt, werden wir sehen.»
Rangziele wolle er keines setzen. Zum Auftakt der neuen Saison trifft das Team von Neo-Trainer Gerald Scheiblehner (48) zuhause auf den FC Luzern.