Stadt Zürich

Stadtzürcher Parlament lehnt Strafen für Fussballclubs ab

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Die Stadtzürcher FDP fordert, dass Fussballclubs für Graffiti ihrer Fans verantwortlich gemacht werden. Der Gemeinderat lehnt ab.

FCZ GC Überfall Banner
FCZ-Fans in der Südkurve. (Archivbild) - keystone

Die Stadtzürcher FDP drängt darauf, dass Fussballclubs für die Schmierereien ihrer Fans in die Pflicht genommen werden. Ein entsprechendes Postulat hat der Gemeinderat am Mittwoch aber abgelehnt.

Das Postulat scheiterte mit 73 zu 44 Stimmen. Die bürgerlichen Parteien forderten, dass die Fussballclubs, deren Fans Graffiti an Fassaden und Mauern anbringen, Verantwortung übernehmen.

Das Fass zum Überlaufen brachte ein im März angebrachtes übergrosses FCZ-Graffiti an der historischen Lindenhofmauer.

Als mögliche Massnahmen schlug die FDP vor, städtische Mittel einzubehalten oder Spielbewilligungen auszusetzen. Dies, bis die betreffenden Clubs wirksame Präventionsmassnahmen gegen Sachbeschädigungen durch ihre Fans ergreifen.

Kritik und Vorschläge

Postulant Flurin Capaul (FDP) sagte: «Am Geld ist es in Zürich noch nie gescheitert». Einfach zuzuschauen sei falsch.

Johann Widmer (SVP) schlug vor, mit FCZ-Präsident Ancillo Canepa und einer Fanhorde durch die Stadt zu gehen und FCZ-Kleber und Tags selbst zu entfernen. Andere Parlamentarier meinten, sie würden sich anschliessen.

fcz
Johann Widmer will, dass die FCZ-Fans ihre Kleber selbst entfernen. - SVP Zürich / keystone

Benedikt Gerth (Mitte) sagte: «Die Leute haben die Schnauze voll». Spätestens die Sprayerei am Lindenhof habe die ganze Sache «zum Platzen» gebracht.

Gegenwind erhielt das Postulat vor allem von den linken Parteien. Massnahmen müssten zwar ergriffen werden, sagte Severin Meier (SP), allerdings von den Clubs selbst.

Widerstand und Bedenken

Es brauche einen internen Kulturwandel. Sophie Blaser (AL) gab zudem zu bedenken, dass es nicht möglich sei, Gruppen zu bestrafen, die die Straftaten nicht begangen haben – in diesem Fall den FCZ oder GC.

Stadträtin Karin Rykart wollte das Anliegen nicht entgegennehmen. Sie könne das Anliegen zwar «mehr als nachvollziehen».

Allerdings vermische es zwei Rechtsgebiete, das Straf- und das Verwaltungsrecht, weshalb der Stadtrat das Postulat nicht entgegennehmen wollte.

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