Richtplanänderung soll Weg für Umfahrung Eglisau ebnen

Der Zürcher Regierungsrat will den Richtplaneintrag für die Umfahrung Eglisau ändern. Dies wäre eine wichtige Weichenstellung für den Bau der fast 600 Millionen Franken teuren Umfahrung.

Der Regierungsrat begründete die Richtplanänderung in einer Mitteilung am Donnerstag mit der Linienführung des Projekts, die nicht mehr der Strecke entspricht, die im aktuellen Richtplan eingetragen ist.
Mit der rund 4,4 Kilometer langen Umfahrung soll die am Rhein gelegene Gemeinde Eglisau vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Aktuell überqueren an Werktagen rund 24'000 Fahrzeuge die Rheinbrücke in Eglisau.
Sollte der Kantonsrat die Anpassung des Richtplans genehmigen, wird ihm der Regierungsrat als Nächstes ein Vorprojekt sowie den Objektkredit über rund 580 Millionen Franken vorlegen.
Laut Mitteilung hat sich der Regierungsrat für dieses zweistufige Vorgehen entschieden, damit der Kantonsrat bereits auf Stufe Richtplanung einen politischen Grundsatzentscheid fällen kann. Mit dem Bau der Umfahrung könne so frühestens 2037 begonnen werden. Die Bauzeit würde rund sechs Jahre betragen.
Die Kosten für das Projekt sind mittlerweile kräftig gestiegen. Eine Machbarkeitsstudie von 2021 ging noch von 275 Millionen Franken aus, bei einer Kostengenauigkeit von +/- 30 Prozent. Für den Anstieg auf mittlerweile 580 Millionen Franken gibt es verschiedene Gründe, so etwa die Teuerung, vergrösserte Tunnelquerschnitte sowie Reserven und Risikopositionen.
Die rund 4,4 Kilometer lange Umfahrungsstrecke würde über weite Teile in zwei Tunnels verlaufen. Dadurch würden Schutz- und Siedlungsgebiete geschont. Herzstück der Umfahrung ist eine 470 Meter lange von der Calatrava Valls AG entworfene Brücke über den Rhein.
Auch eine komplett unterirdische Linienführung wurde bereits einmal geprüft. Der Regierungsrat hat diese jedoch aufgrund der sehr hohen Bau- und Betriebskosten als nicht finanzierbar eingestuft.
Der Durchgangsverkehr ist für Eglisau eine grosse Belastung, es kommt praktisch täglich zu Staus. Gemäss der Prognose des Kantons wird der Verkehr weiter zunehmen. Für das Jahr 2040 wird mit etwa 30'000 Fahrzeugen täglich gerechnet.




