Baubewilligung für Elektrifizierung der Buslinie 7 erteilt

Ab Ende 2026 fährt Winterthurs Linie 7 elektrisch. Neue Fahrleitungen, Haltestellen und Trolleybusse sparen künftig über 1300 Tonnen CO2 pro Jahr ein.

Wie die Stadt Winterthur mitteilt, genehmigte der Zürcher Kantonsrat am 16. Mai 2022 einstimmig knapp 18 Millionen Franken für die Elektrifizierung der Buslinien 5 und 7 in Winterthur. Ende 2024 konnte Stadtbus wie geplant die Linie 5 auf Elektrobetrieb umstellen.
Der Betrieb läuft seither einwandfrei. Ende Juni hat nun das zuständige Bundesamt für Verkehr (BAV) die sogenannte Plangenehmigung (Baubewilligung) für die Linie 7 erteilt.
Neue Linienführung ab Dezember 2026
Die Bauarbeiten starten voraussichtlich im Dezember 2025 und dauern bis etwa September 2026. Es entstehen in enger Zusammenarbeit mit Stadtwerk Winterthur zwei neue Gleichrichterstationen und rund drei Kilometer neue Fahrleitungen aus Kupferdrähten mit 98 neuen Fahrleitungsmasten und drei neuen Mauerankern.
Dies auf den Abschnitten Gaswerk bis Fachschule im Schlosstal und Grüzenstrasse bis «Im Link» in der Sulzerallee. Dieser Abschnitt umfasst auch die Querung Grüze, die neu zur Strecke der Linie 7 gehört.
Dort kann Stadtbus über fünfzig Masten mitbenutzen, welche der öffentlichen Beleuchtung dienen. Die Linie 7 verkehrt ab Dezember 2026 nicht mehr über Grüzemärkte und Ohrbühl zur Sulzerallee, sondern über die neue Brücke beim Bahnhof Grüze.
An der Sulzerallee entstehen deshalb die neuen Haltestellen «Im Link» und «Minervaplatz». Die Haltestelle Industriepark erhält einen neuen Standort. Um den Ausfall der Linie 7 zwischen Grüzenstrasse und Ohrbühl zu kompensieren, verkehrt die Linie 5 ab Dezember 2026 neu im Zehn-Minuten-Takt.
90 Prozent der Fahrgäste elektrisch unterwegs
Die Elektrifizierung ist ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität. Wie schon auf der Linie 5 kommen auf der Linie 7 Trolleybusse zum Einsatz, welche dank Batterien einen Teil der Fahrstrecke ohne Oberleitungen fahren können.
Beim 7er sind dies konkret die Abschnitte Bahnhof Wülflingen bis Fachschule (rund 2,5 Kilometer) und «Im Link» bis Elsau Melcher (circa drei Kilometer). Zwischen «Im Link» und Fachschule fährt der Bus rund sechs Kilometer weit an der Oberleitung.
Während dieser Zeit lädt die Batterie wieder auf. Stadtbus kann künftig 90 Prozent der Fahrgäste weitgehend klimaneutral befördern und auf der Linie 7 jährlich über 1300 Tonnen CO2 pro Jahr sparen.
Die Ablösung der Dieselbusflotte geht voran, dauert aber etwas länger als erhofft. Erstmals seit 1998 hat Stadtbus wieder mehr Trolleybusse als Dieselbusse im Einsatz. Elektrisch betriebene Busse sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch leiser. Somit leistet Stadtbus auch einen Beitrag zur Reduktion des Verkehrslärms.
18 neue Fahrzeuge bis Ende 2027
Bereits im laufenden Jahr erhält Stadtbus sechs neue Fahrzeuge des Typs Hess ligh Tram 19 DC. Für 2026 sind weitere zwölf Fahrzeuge bestellt.
Die genauen Liefertermine stehen allerdings noch nicht fest. Die Auslieferung dürfte sich mehrheitlich bis 2027 hinausziehen.
Die ausgemusterten Dieselfahrzeuge dienen entweder als Ersatzfahrzeuge oder Ersatzteillager, kommen in den Verkauf oder werden verschrottet. Normalerweise steht ein Dieselbus bei Stadtbus etwa 14 Jahre als Kursfahrzeug im Einsatz – wie vom Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) vorgegeben – und absolviert dabei über 900’000 Kilometer.
Eröffnungsfest am 5. September 2026
Am 5. September 2026 findet das grosse Eröffnungsfest der Querung Grüze statt. Die Winterthurer Bevölkerung, ÖV-Fans und Pendler können sich auf spannende Aktivitäten freuen.
Unter anderem fährt zum ersten Mal ein Stadtbus über die Brücke. Und Fachpersonen erläutern alles rund um das 400 Meter lange Bauwerk und dessen Nutzung für den Stadtbus, Velos und Fussverkehr.