Luftbilder und 3D-Daten zeigen Veränderungen im Baumbestand

Die Stadt Wädenswil und die ZHAW zeigen im neuen Vegetationsmonitoring die Entwicklung der Grünflächen und setzen Massnahmen für den Erhalt des Stadtgrüns.

Wie die Stadt Wädenswil mitteilt, hat die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW im Auftrag der Stadt Wädenswil ein Vegetationsmonitoring erarbeitet, welches online zur Verfügung steht. Die Analyse zeigt die Vegetationsdynamik im Siedlungsgebiet auf und bietet eine wichtige Planungsgrundlage zum Erhalt und Förderung der Lebensqualität.
Eine am 3. Juli 2025 veröffentlichte Analyse des Tagesanzeigers hat gezeigt, dass die Stadt Wädenswil schweizweit über die zweitmeisten Grünflächen im Siedlungsgebiet verfügt. Die Stadt Wädenswil ist sich des vielfältigen Wertes von Grünräumen, insbesondere in dicht besiedelten Gebieten, bewusst.
Sie tragen unter anderem zur Klimaregulierung, zur Erholung und Freizeitgestaltung sowie zur Biodiversität bei. Doch wie entwickelt sich der Grünanteil im bebauten Gebiet der Stadt? Um dieser Frage nachzugehen, hat die Stadt Wädenswil die ZHAW beauftragt, die Entwicklung der Vegetation genauer zu untersuchen und ein Vegetationsmonitoring zu erarbeiten.
Untersuchung mit Luftbildern und 3D-Daten
Dieses umfasst das Siedlungsgebiet von Wädenswil und beurteilt die Vegetationsbedeckung zwischen den Jahren 2014 und 2022 anhand von Luftbildern und 3D-Datenmodellen. Die Informationen geben Aufschluss über die Verteilung von Grünräumen im Stadtgebiet und über die Art der Vegetation (Rasen, Sträucher oder Bäume).
Mit dem Vegetationsmonitoring lassen sich viele Fragen beantworten, wie zum Beispiel zur Entwicklung des Baumbestandes oder zur Verfügbarkeit und Dynamik von Grünräumen in den verschiedenen Quartieren. Die Unterlagen sind online verfügbar.
Die Resultate zeigen, dass die Vegetationsbedeckung über die Jahre hinweg im gesamten Untersuchungsgebiet ungefähr gleichgeblieben ist. Eine sorgfältige Analyse der zeitlichen Dynamik sowie der Vegetationstypen zeigt jedoch ein differenzierteres Bild: Zwischen 2018 und 2022 hat die gesamte Vegetationsbedeckung um 14 Prozent abgenommen.
Neupflanzungen von Jungbäumen sind entscheidend
Die Anzahl der Bäume hat zwischen 2014 und 2022 um 30 Prozent abgenommen, während gleichzeitig die Kronenbedeckung zugenommen hat. Das deutet darauf hin, dass kleinere Bäume gefällt wurden, während grössere Exemplare gewachsen sind. Dies zeigt deutlich, wie wichtig die Neupflanzung und Pflege von Jungbäumen ist, um den Baumbestand langfristig zu erhalten.
Die Stadt Wädenswil hat bereits auf diese Entwicklung reagiert. Im Rahmen der Revision der Bau- und Zonenordnung werden Grünflächen erhalten, Baumpflanzungen gefördert und ökologisch wertvolle Bepflanzungen von Liegenschaften eingefordert.
Diese Massnahmen werden durch die Erarbeitung eines Baumkatasters ergänzt, in dem Angaben zum Standort, zur Höhe und zum Kronendurchmesser erfasst werden. Der Kataster wird laufend mit Baumbeurteilungen vor Ort erweitert und ist auf dem Stadtplan der Stadt Wädenswil öffentlich einsehbar.
Bevölkerung erhält kostenlose Jungbäume
Neben der Pflege der städtischen Grünflächen unterstützt die Stadt Wädenswil auch eine Durchgrünung auf privaten Grundstücken im Siedlungsraum. Im Rahmen der Aktion «Klimabäume des Naturnetz Zimmerberg» schenkt die Stadt der Bevölkerung Jungbäume.
Bis Ende September 2025 können Einwohnerinnen und Einwohner mitmachen und einen Jungbaum bestellen, abholen und pflanzen. Die Bevölkerung leistet damit einen aktiven Beitrag für das Klima und mehr Grünflächen, damit Wädenswil weiterhin zu den Grünen Oasen in der Schweiz zählt.