SP Kloten zu Wohnbaupolitik: «Wieder eine Chance vertan»

Ein Vorstoss der SP hat aufgedeckt, dass Klotens Stadtrat am Römerweg teure Apartments plant, um ein neues defizitäres Parkhaus zu finanzieren.

Ein Vorstoss der SP hat aufgedeckt, dass Klotens Stadtrat am Römerweg teure Apartments plant, um ein neues defizitäres Parkhaus zu finanzieren.
Die SP lehnt dieses Vorhaben klar ab und fordert mit einer Petition 100 Prozent gemeinnützige Wohnungen auf den stadteigenen Grundstücken.
SP: Wohnbaupolitik geht an Interessen der Bevölkerung vorbei
Beim Römerweg in Kloten entsteht unter dem Projektnamen «Claudunum» in den nächsten Jahren eine neue Überbauung mit bis zu 147 Wohnungen. Die Stadt Kloten ist Eigentümerin der Grundstücke und plant die Zusammenarbeit mit einem privaten Bauträger.
Eine Interpellation der SP hat nun aufgedeckt: Statt auf dem Areal dringend benötigte bezahlbare Wohnungen zu realisieren, möchte Klotens Stadtrat mit teuren Apartments ein neues defizitäres Parkhaus querfinanzieren.
Max Töpfer, Gemeinderat und Fraktionspräsident der SP Kloten, kritisiert das Vorhaben des Stadtrats scharf:
«In den letzten 25 Jahren sind die Mieten im Kanton Zürich um fast 50 Prozent gestiegen. Die Menschen sorgen sich vor hohen Mieten und haben Angst, aus Kloten verdrängt zu werden. Statt diese realen Sorgen ernst zu nehmen, zeigt der Stadtrat einmal mehr, dass er mit seiner Wohnbaupolitik an den Interessen der Bevölkerung vorbei politisiert.»
100 Prozent gemeinnützige Wohnungen
Die SP fordert vom Stadtrat eine Kehrtwende. Die Arealentwicklung soll gemeinsam mit einem gemeinnützigen Bauträger angegangen werden, damit 100 Prozent der Wohnungen nach dem Prinzip der Kostenmiete erstellt werden.
«Gemeinnützige Bauträger wie Wohnbaugenossenschaften haben Expertise darin, verschiedene Nutzungsansprüche unter einen Hut zu bringen. Dabei schaffen sie für breite Teile der Bevölkerung bezahlbaren Wohnraum.
Eine Genossenschaft wäre damit für die Stadt Kloten eine ideale Partnerin für das Projekt Claudunum», so Max Töpfer.
Wenn nötig, Referendum
Der Anteil an gemeinnützigen Wohnungen in Kloten stagniert seit Jahren und liegt mit rund 7 Prozent unter dem kantonalen Durchschnitt von 10 Prozent.
Die SP ist masslos enttäuscht, dass der Stadtrat am Römerweg wieder eine Chance verspielt, um den gemeinnützigen Wohnungsbau zu fördern.
Max Töpfer kündigt deswegen an: «Wir werden in den kommenden Tagen eine Petition lancieren, um unserem Anliegen Nachdruck zu verleihen. Sollte der Stadtrat und später auch der Gemeinderat nicht auf unsere Forderungen eintreten, werden wir ein Referendum prüfen.»