Zürich: Millionen-Mülleimer für einige Behinderte zu hoch!

1,1 Millionen Franken haben 250 neue Recycling-Behälter in Zürich gekostet. Jetzt zeigt sich: Für Menschen im Rollstuhl sind sie mitunter zu hoch.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor zwei Jahren in Zürich aufgestellte Recycling-Behälter sind für manche zu hoch.
- Menschen im Rollstuhl etwa kommen nicht an die Öffnungen heran.
- Eine Modifizierung der 250 Behälter könnte rund 200'000 Franken kosten.
Rund 1,1 Millionen Franken hat die Stadt Zürich vor zwei Jahren in 250 neue Recycling-Behälter investiert. Jetzt zeigt sich: Für manchen Rollstuhlfahrer und für klein gewachsene Menschen sind sie zu hoch, wie die «Limmattaler Zeitung» berichtet.
Besonders das Einwurfloch für Alu-Dosen sei demnach schwer erreichbar. Es ist an der Oberseite mittig eingebracht. Wer klein ist, komme nicht heran – und müsse den Müll quasi werfen.
Rollstuhlfahrer Peter Vogelsanger kritisiert gegenüber der Zeitung, dass «klein Gewachsene den Abfall teilweise auf den Boden werfen müssen». Dabei lege die Stadt Zürich doch «so viel Wert auf korrekte Entsorgung».
Höhe der Behälter entspricht der Norm
Der Leiter der Stadtreinigung bei Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ), Michael Ultsch, bestätigt das Problem. Für kleinere Menschen im Rollstuhl seien die Behälter tatsächlich zu hoch.

Mit einer Höhe von etwa 105 Zentimetern entsprächen sie jedoch der Norm. Diese sehe Höhen zwischen 60 und 110 Zentimetern vor.
Die Normen orientieren sich an einer Standardperson im Rollstuhl, heisst es vonseiten der Behindertenkonferenz Kanton Zürich (BKZ). Das funktioniere aber nicht für alle Menschen gleich gut.
Mehrkosten von 200'000 Franken möglich
Abhilfe will ERZ laut Ultsch nach Möglichkeit aber schaffen. Womöglich liessen sich die Behälter modifizieren.
Billig wird dies in jedem Fall nicht. Für alle 250 Behälter wären Mehrkosten von über 200'000 Franken möglich, schätzt Ultsch gegenüber der «Limmattaler Zeitung».