Weihnachtsmarkt-Eklat: Rechtsextreme sorgen für Aufregung
Winterthur Stadt 30.11.2024 - 12:37
Die rechtsextreme Gruppe «Junge Tat» plant einen Stand am Weihnachtsmarkt in Hagenbuch ZH. Andere Aussteller ziehen sich nun aus Protest zurück.
In Hagenbuch ZH sorgt die Anmeldung eines Standes durch Manuel C., den Anführer der rechtsextremen Gruppierung «Junge Tat», für Aufruhr. Der 24-Jährige beabsichtigt, am lokalen Weihnachtsmarkt Getränke und Zimtschnecken zu verkaufen, wie «Blick» berichtet.
Diese Ankündigung löste heftige Reaktionen aus. Mindestens drei der vierzehn Standbetreiber haben ihre Teilnahme aus Protest zurückgezogen.
Sie befürchten, die «Junge Tat» könnte den Markt für Propagandazwecke missbrauchen.
Eklat auf Weihnachtsmarkt
Der Gemeindepräsident gab dem Organisationskomitee grünes Licht für den Stand. Manuel C. versicherte der Gemeinde, kein Propagandamaterial zu verteilen.
Diese Zusicherung reichte jedoch nicht aus, um die Bedenken aller Beteiligten zu zerstreuen.
«Ein Weihnachtsmarkt ist ein Ort der Vielfalt und des Miteinanders», äusserte sich ein Involvierter gegenüber «Blick». Für Extremismus gäbe es «keinen Platz».
Das Organisationskomitee zeigt sich überrascht von der Aufregung. Sie beschreiben C. als «sympathischen jungen Herrn», der sich in der Gemeinde engagieren möchte.
Seine sonstigen Aktivitäten betrachten sie als Privatsache.
«Junge Tat» vor Gericht
Manuel C. wohnt seit einigen Jahren auf einem Bauernhof bei Hagenbuch. Dieses Anwesen gilt als Zentrale der «Jungen Tat». Die Gruppe steht unter Beobachtung des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB).
Mehrere Mitglieder der «Jungen Tat» müssen sich 2025 wegen verschiedener Delikte vor Gericht verantworten. Die Anklagepunkte umfassen Rassendiskriminierung, Nötigung und Sachbeschädigung, wie «20 Minuten» berichtet.