«Unsägliche Drohkulisse!»: Fahrlehrer lehnt sich gegen Parkbusse auf

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Schlieren,

60 Franken Busse soll Fahrlehrer Robert Jetter wegen Parkierens vor der Urdorfer Post zahlen. Das tut er aber nicht – und warnt stattdessen andere Autofahrer.

Post Parkieren
Das Parkregime vor der Urdorfer Post ist unklar. - Google Streetview (Screenshot)

Das Wichtigste in Kürze

  • Weil er vor der Urdorfer Post geparkt hat, erhielt ein Fahrlehrer eine Busse.
  • Die zahlt er aber nicht, weil das Parkregime seiner Auffassung nach nicht rechtmässig ist.
  • Seither erhält er Briefe und Mahnungen – doch passiert ist nichts.

Nachdem er im Spätsommer 2024 rasch etwas in der Urdorfer Post erledigte, erhielt Robert Jetter eine Rechnung. 60 Franken sollte der Fahrlehrer an die Winterthurer Firma Parkon zahlen – weil er sein Auto vor der Post abstellte.

Eigentlich müsste man sich mit dem Handy registrieren, um dort bis zu 30 Minuten kostenlos zu stehen.

Überwiesen hat er das Geld bis heute nicht. Stattdessen aber schon mehr als nur einige Briefe bekommen, in denen er zur Zahlung aufgefordert wurde. Mit deutlichem Nachdruck.

Robert Jetter
Fahrlehrer Robert Jetter will die Parkbusse nicht hinnehmen. - fahrschule-jetter.ch

Von einer «unsäglichen Drohkulisse» spricht Jetter gegenüber der «Limmattaler Zeitung». Er wolle anderen Autofahrern, die ebenfalls dort Bussen zahlen sollen, Mut machen, dies nicht zu tun.

«Ganz sicher zahle ich die Busse nicht»

Jetter gibt sich entschlossen: «Ganz sicher zahle ich die Busse nicht», sagt er. Er hält das Parkregime für unrechtmässig. Ein richterliches Verbot von 2000 erlaubt Postkunden eigentlich kostenloses Parkieren, argumentiert er.

Die zuständige Immobilienverwaltung sieht das jedoch anders – und lässt Bussgelder verteilen.

Busse
Unliebsamer Anblick: Knöllchen an der Scheibe, nachdem man meint, korrekt geparkt zu haben. - dpa

Mehrere Mahnungen und Betreibungsankündigungen hat Fahrlehrer Jetter in den vergangenen Monaten erhalten. Die bisher letzte erreichte ihn im Februar von der Inkassofirma Creditreform.

«Mit solchen Schreiben wird Druck aufgesetzt», kritisiert er das Vorgehen in der «Limmattaler Zeitung». Gedroht wird mal mit zivil- und strafrechtlichen Konsequenzen. Dann wird wieder betont, man sei an einer gütlichen Einigung interessiert.

Fahrlehrer würde Betreibung gern juristisch prüfen lassen

«Ich glaube, dass die Ankündigung einer Betreibung einzig und alleine als Drohkulisse dient», meint Jetter. Er würde eine Betreibung sogar begrüssen, um die Rechtmässigkeit des Parkregimes prüfen zu lassen.

Braucht es mehr kostenlose Kurzzeit-Parkplätze in den Innenstädten?

Die Parkiersituation für Postkunden in Urdorf könnte sich derweil bald bessern. Unter anderem erwägt die Post gemäss «LiZ», drei Parkplätze für ihre Kunden zu mieten. Diese würden dann nicht unter das umstrittene Parkregime fallen.

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