Stadt Zürich

Sechseläuten Zürich: Zünfte befürchten Zwischenfälle wegen CS-Rohner

Karin Aebischer
Karin Aebischer

Zürich 17.04.2023 - 12:00

Urs Rohner soll bei seiner Zunft am Sechseläuten unerwünscht sein. Das Zentralkomitee der Zünfte bestätigt: Aus Sicherheitsgründen sei es besser ohne Rohner.

sechseläuten
Urs Rohner soll dem Sechseläuten fernbleiben. Die Zünfte befürchten Zwischenfälle. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-CS-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner ist am Zürcher Sechseläuten nicht willkommen.
  • Er gehört der traditionellen Zunft zur Meisen an.
  • Aus Angst vor Zwischenfällen soll Rohner dem Umzug fernbleiben.

Da helfen ihm auch die vielen Boni-Millionen nicht: Am grossen Zürcher Frühlingsfest, dem Sechseläuten, ist Urs Rohner heute Persona non grata.

Seine Zunft zur Meisen soll den Ex-Verwaltungsratspräsidenten der Credit Suisse vom Anlass ausgeschlossen haben. Das gilt auch für Walter Kielholz, ebenfalls ehemaligen CS-Verwaltungsratspräsident. Er ist auch unerwünscht.

Victor Rosser vom Zentralkomitee der Zünfte Zürichs bestätigt auf Anfrage, dass die beiden Banker dem Fest aus Sicht der Zünfte besser fernbleiben sollten. «Wir würden sonst befürchten, dass es zu Zwischenfällen kommen könnte.» Etwa, wenn Besucher die Banker erkennen und sie mit Gegenständen bewerfen würden.

Rosser findet, dass es aus Sicherheitsgründen demnach besser wäre, wenn die beiden beim Umzug nicht mitlaufen würden.

Themen wie die Bankenkrise hätten am Sechseläuten nichts verloren, findet Rosser. «Am heutigen Tag geht es darum, die Freundschaft und die Werte der Zünfte zu pflegen und allen voran die Stadt Zürich hochzuhalten», betont der Kommunikationsverantwortliche des Sechseläuten.

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Die Zunft zur Meisen selbst will keine Stellung nehmen zur Angelegenheit. «Es handelt sich um zünftige Interna», schreibt Gustav von Schulthess auf Anfrage.

Sechseläuten: Ausschluss aus Zunft nur bei Verurteilung

Gleich zum Ausschluss von Rohner und Kienholz aus der Zunft dürfte es zurzeit aber nicht kommen. Denn wie Victor Rosser erklärt, wird nur ausgeschlossen, wer selbstverschuldet verurteilt wird oder wer anderen Zunft-Mitgliedern mutwillig Schaden zufügt.

Rosser geht zudem davon aus, dass Rohner und Kielholz dem Sechseläuten von sich aus ferngeblieben wären. Bis etwas Gras über die Sache gewachsen sei. Dann sehe die Situation wieder anders aus.

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