Stadt Zürich

Opfer von Tram-Attacke: Darum filmte ich Täter

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Zürich,

Das Opfer der Tram-Attacke rechtfertigt ihr Filmen des Opfers. Sie habe Beweise gebraucht und andere Frauen warnen wollen.

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Das Opfer der Tram-Attacke wendet sich an die Hater. - instagram

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Opfer der Tram-Attacke in Zürich wendet sich an die Hater.
  • Sie habe den Angreifer gefilmt, um Beweise zu haben und andere Frauen zu warnen.
  • Sie habe nicht gewusst, ob der Mann bewaffnet sei und was er als Nächstes tue.

In der Nacht auf Sonntag wurde eine Frau in einem Tram in der Stadt Zürich angegriffen. Aus Kapazitätsmangel konnte die Polizei nicht zum Ort des Angriffs ausrücken. Zwei Männer halfen der Frau und fixierten den Täter am Boden, bevor sie ihn aus dem Tram warfen. Das Opfer selbst filmte sich mit Blut am Finger – und zeigte auch den Täter.

In einem weiteren Video rechtfertigt sie sich nun. Zuerst dankt sie allen, die sie unterstützt und ihr aufmunternde Nachrichten geschickt haben. Dann wendet sie sich an die Hater, an die Männer, die sie kritisieren, ihr Vorwürfe machen.

Sie sei auf dem Weg nach Hause gewesen, habe gewartet, dass das Tram abfahre, sagt das Opfer. Den Angreifer habe sie nicht gekannt, sie habe ihn nicht angeschaut.

Kritik gibt es auch, weil sie sofort nach der Attacke gefilmt und den Täter verpixelt gezeigt hat. «In einer solchen Situation stehst du unter so viel Druck und unter Schock.» Es sei eine Entscheidung gewesen, die sie blitzschnell getroffen habe.

«Ich wusste nicht, ob die Person bewaffnet ist. Ich wusste nicht, was als Nächstes passieren wird. Ich wusste nicht, ob ich überleben werde», sagt sie. «Ich brauchte Beweise, falls etwas Schlimmeres passieren sollte.»

Opfer: «Sei der Gute»

Mit den Aufnahmen wolle sie auch ihre Community warnen: Da die Polizei nicht gekommen sei, sei der Mann weiterhin frei herumgelaufen. «Ich wollte die Community und die Frauen da draussen vor ihm warnen.»

Mittlerweile konnte die Polizei einen Verdächtigen – einen 28-jährigen Syrer – festnehmen. Dass keine Einsatzkräfte zum Ort der Attacke kommen konnten, begründet sie mit einem Kapazitätsengpass: Zeitgleich kam es im Bereich Kasernenareal zu einem Grosseinsatz, das Knabenschiessen und mehrere Verkehrsunfälle banden viele Polizisten.

Fühlst du dich in Zürich sicher?

Die angegriffene Frau dankt den beiden Männern, die ihr im Tram zur Hilfe geeilt sind. Und hat einen Ratschlag an die Hater: «Sei der Gute: Hilf, beschütze.»

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