Gütighausen ZH: Polizei schweigt zum Grund für den Einsatz – Kritik
Am 10.04.2024 - 09:37
Am Montag sorgte ein Polizeieinsatz im zürcherischen Gütighausen für Aufsehen. Die Behörden kommunizierten allerdings nur zögerlich.
Es sind besondere Szenen, die sich am Montagmorgen in Gütighausen ZH abspielten: Die Polizei rückte mit zahlreichen Einsatzkräften aus. Diese waren schwer bewaffnet. Auch eine Ambulanz und die Feuerwehr waren vor Ort.
Laut Anwohnerinnen war es nicht das erste Mal. Alle zwei bis drei Monate sei die Polizei dort, sagt eine Frau zu Nau.ch. Niemand wisse aber so genau, was abgehe.
Die Kantonspolizei Zürich sagt nicht viel zum Einsatz. Gestern hiess es auf Anfrage von Nau.ch lediglich, dass ein Mann verhaftet wurde. Für Drittpersonen habe jedoch zu keiner Zeit Gefahr bestanden.
Beim Verhafteten soll es sich Gerüchten zufolge um einen «Behördenschreck» handeln. Eine Darstellung, die Gemeindepräsident Sandro Stelletti gegenüber «20 Minuten» nicht bestätigt: «Klar gibt es einfachere oder schwierigere Leute, aber der Verhaftete war kein Querulant.»
Und weiter: «Der Einsatz wurde nicht von uns initiiert.» Er wisse auch nicht, worum es genau gehe.
Politiker: Schweigen der Polizei ist «beunruhigend»
FDP-Kantonsrat Martin Farner findet es «beunruhigend», dass die Polizei nicht mehr dazu sagt. Die Polizei habe sich noch nie so bedeckt gehalten, so der Politiker. Er fordert nun Klarheit: «Anwohnerinnen und Anwohner haben ein Recht zu wissen, was in ihrem Dorf abgeht.» Mitte-Kantonsrat Konrad Langhart sieht es ähnlich.
Dagegen sagt Gemeindepräsident Stelletti, dass die Polizei alles Nötige gesagt habe.
Die Polizei verweist auf Nachfrage des Portals an die Staatsanwaltschaft. Der Auftrag sei von ihr gekommen.
Diese informiert dann, dass es einen Hausdurchsuchungs- und Vorführbefehl gegeben habe. Grund dafür sei ein Verdacht auf Verstoss gegen das Waffengesetz.
