Ganzes Chemieareal an Goldküste ist mit Arsen vergiftet
Stäfa 21.11.2023 - 20:48
In Uetikon ZH ist das komplette Chemiegelände mit Schadstoffen vergiftet. Für Mensch und Umwelt ist dies ungefährlich, eine volle Sanierung ist aber notwendig.
Das Wichtigste in Kürze
- Das komplette Chemieareal in Uetikon ZH ist mit Schadstoffen belastet.
- Dies zeigt eine Untersuchung der Behörden.
- Es ist deshalb eine Sanierung des kompletten Geländes nötig.
Das Gelände der ehemaligen Chemiefabrik in Uetikon ZH ist stark mit Schadstoffen belastet, insbesondere mit dem giftigen Halbmetall Arsen. Das geht aus den Ergebnissen einer Untersuchung des kantonalen Amtes für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) hervor.
Laut Daniel Bürgi vom Umweltbüro Friedlipartner wurden insgesamt 150 Bohrungen vorgenommen und 120 Tonnen Arsen gefunden.
Auslöser für die Gift-Belastung ist die fast zweihundertjährigen Produktion von Schwefelsäure und Dünger auf dem Gelände. Die damalige Chemiefabrik nutzte Abfälle aus dieser Produktion zur Aufschüttung des Landes. Dadurch entstand eine Fläche von 65'000 Quadratmetern, die der Kanton Zürich im Jahr 2016 erwarb.
Gelände muss saniert werden
Der Arsen-Fund bedeutet, dass das gesamte Areal renoviert werden muss, wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt.
Bettina Flury vom Awel erklärt auf einer Informationsveranstaltung, dass keine unmittelbare Gefahr für Mensch und Umwelt drohe. Die Sanierung solle aber verhindern, dass arsenhaltiges Wasser vom Gelände in den See gelangt.
Das Sanierungsprojekt sei komplex, betonte Flury. Es können noch keine genauen Kostenangaben gemacht werden.
Vier Varianten für die Sanierung
Für die Sanierung gibt es vier mögliche Varianten: Aushub des gesamten Untergrunds, Versiegelung des Areals, Einbau einer Drainage entlang der Hanggrenze oder Errichtung einer Dichtwand im See. Die endgültige Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Machbarkeit, Wirksamkeit und Kosten.
Der Aufwand für die Renovation werden vom Kanton und der Gemeinde Uetikon getragen. Bei dem Kauf des Geländes im Jahr 2016 wurde ein Preisabschlag gewährt, um die zukünftige Altlastensanierung zu berücksichtigen.