Der Zürcher Hundeboom ist gebremst

Der Haustierboom im Kanton Zürich hat sich abgeschwächt – erstmals seit den Corona-Jahren stagniert die Zahl der gemeldeten Vierbeiner.

Der Hundeboom im Kanton Zürich ist gebremst: Die Zahl der Vierbeiner hat im vergangenen Jahr nicht mehr so stark zugenommen wie in den Corona-Jahren. Dies schlägt sich auch in der Zahl der Hundebisse nieder, die dem Veterinäramt gemeldet wurden.
In keinem anderen Kanton gibt es so viele Hunde wie in Zürich: Ende des vergangenen Jahres lebten hier knapp 70'100 Vierbeiner. Verglichen mit den Corona-Jahren nahm ihre Zahl im Jahr 2024 jedoch nur noch um wenige hundert Tiere zu.
Zum Vergleich: Zwischen 2020 und 2023 zogen insgesamt 8000 Vierbeiner in einen Zürcher Haushalt ein. Wer sich während der Corona-Pandemie die Anschaffung eines Hundes überlegte, hat sich diesen Wunsch also mittlerweile erfüllt.

Auch bei der Zahl der registrierten Beiss- und Aggressionsvorfälle zeigt sich diese Entwicklung. Die Zahl der Meldungen stieg viel weniger stark als in den Jahren zuvor.
Im Jahr 2024 erhielt das Veterinäramt insgesamt 1706 Meldungen zu Hunden, wie aus dem Jahresbericht 2024 hervorgeht. Im Vorjahr waren es mit 1681 Meldungen fast genau so viele.
Neue Verordnung könnte Biss-Vorfälle weiter reduzieren
Ärzte, Tierärzte, Polizei und Privatpersonen meldeten dem Veterinäramt 873 Hundebisse. Im Vorjahr waren es 839, also 34 weniger. Aggressionen wurden 159 Mal registriert, im Vorjahr waren es mit 144 Fällen nur leicht weniger. Zwischenfälle mit anderen Hunden und Tieren gingen sogar von 673 auf 636 Meldungen zurück.
Theoretisch müsste die Zahl der Aggressions- und Beissvorfälle im laufenden Jahr spürbar nach unten gehen, denn ab dem 1. Juni gilt im Kanton Zürich die neue Hundeverordnung.
Mit ihr wird die Hundeausbildung auf alle Rassen ausgedehnt, unabhängig von der Grösse. Bis anhin mussten nur Halterinnen und Halter von «grossen und massigen» Vierbeinern einen Kurs besuchen, nicht jedoch Halter von Chihuahuas, Dackeln und anderen Kleinhunden.
Alle Ersthundehalter oder Wiedereinsteiger müssen künftig einen zweistündigen Theoriekurs absolvieren, dazu müssen alle Hundehaltende sowohl beim ersten als auch bei späteren Hunden einen sechsstündigen Praxiskurs besuchen.
Es werde sich in den Folgejahren zeigen ob der Anstieg von Meldungen nachhaltig gebremst oder ob durch die Präventionsanstrengungen sogar eine Reduktion erreicht werden könne schreibt das Veterinäramt dazu.