FC Zürich

Ex-FCZ-Sponsor: Verurteilt wegen Geldwäscherei!

Keystone-SDA
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Zürich 18.12.2024 - 07:29

Das Bezirksgericht Zürich verurteilte vier Männer wegen der «Antepay»-Glücksspielbezahlkarte zu Freiheitsstrafen. «Antepay» war von 2019 bis 2021 FCZ-Sponsor.

Bezirksgericht Zürich
Vier Männer wurden vom Bezirksgericht Zürich wegen der «Antepay»-Glücksspielbezahlkarte zu Freiheitsstrafen verurteilt. (Archivbild) - Keystone

Das Bezirksgericht Zürich hat am Dienstag vier Männer, die hinter der illegalen Glücksspiel-Bezahlkarte «Antepay» standen, wegen Verbrechens gegen das Geldspielgesetz und Geldwäscherei zu Freiheitsstrafen verurteilt. «Antepay» war von 2019 bis 2021 FCZ-Sponsor.

Die vier Männer aus der Türkei erhielten bedingte und unbedingte Freiheitsstrafen zwischen zwei und vier Jahren. Drei von ihnen sollen zudem gemeinsam 171 Millionen Franken zurückzahlen, was ihnen voraussichtlich kaum gelingen wird.

Die Strafen würden auf den ersten Blick nicht so hoch erscheinen, sagte der Richter. Aber der Strafrahmen bei Verbrechen gegen das Geldspielgesetz geht nur bis maximal fünf Jahre. Von dem her seien diese Strafen im oberen Rahmen. «Die Deliktsbeträge waren sehr hoch.»

Verfahren abgekürzt

Jene Männer, die zu unbedingten Freiheitsstrafen verurteilt wurden, sitzen bereits seit 15 Monaten im vorzeitigen Strafvollzug. Das Verfahren wurde abgekürzt geführt, das heisst, dass alle vier geständig waren. Plädoyers gab es keine.

Der 32-jährige, welcher für die Technik zuständig war, widerrief während der Verhandlung sein Geständnis. Nachdem der Staatsanwalt ihm drohte, ihn noch im Gebäude festzunehmen und erneut in Untersuchungshaft zu stecken, lenkte er jedoch ein und gestand erneut. Sein Anwalt will nun den Staatsanwalt wegen dieser angedrohten Verhaftung anzeigen.

Ein fünfter Beschuldigter, der IT-Spezialist des Glücksspiel-Rings, wurde bereits im Sommer zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt.

Illegale Glücksspielgeschäfte brachten 324 Millionen Franken Einnahmen

Bei «Antepay» handelte es sich um eine Bezahlkarte, die ausschliesslich für illegale Geldspiele verwendet werden konnte.

Mit mehreren Glücksspiel-Websites, der «Antepay»-Karte und dem Nachfolgeprodukt «Gecko» erzielten sie Einnahmen von insgesamt 324 Millionen Franken.

Dabei flossen 171 Millionen in ihre eigene Kasse. Mit dem Geld kaufen sie unter anderem Häuser in ihrer Heimat Türkei, Autos und Schmuck.

FCZ
Das frühere FCZ-Juwel Wilfried Gnonto mit dem Trikot-Sponsor «Antepay» im Jahr 2020. - keystone

Das Unternehmen machte offenbar Eindruck: Zwischen 2019 und 2021 prangte der Name «Antepay» prominent auf den Trikots des FC Zürich. FCZ-Präsident Ancillo Canepa räumte später ein, dass der Sponsor nur extern geprüft worden sei. Den Sponsoring-Deal mit den «Antepay»-Leuten bezeichnete er als «sehr ärgerlich».

Die Kosten für dieses Verfahren waren ebenfalls im oberen Rahmen: Um die 200'000 Franken kostete es pro Beschuldigtem, insgesamt also eine Million.

Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte bei den Beschuldigten Schmuck und Bargeld. Beides wird genutzt, um einen Teil der Kosten sowie der Ersatzforderungen zu decken.

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