Tribünen-Zeugnis: FCZ «in Meisterform» brilliert gegen schwachen FCL
Zürich 02.10.2023 - 10:03
Der FCZ feiert einen souveränen 4:1-Auswärtssieg gegen den FC Luzern und meldet damit ernsthafte Titel-Ambitionen an. Hier kommen die Noten zum Spiel.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FC Zürich überrollt den FC Luzern in der Innerschweiz mit 4:1.
- Sogar FCL-Trainer Mario Frick ist vom Auftritt der Zürcher beeindruckt.
- Der FCZ schneidet im Tribünen-Zeugnis entsprechend gut ab – Luzern dagegen weniger.
Der FCZ stoppt den Höhenflug des FC Luzern und schwingt sich mit einem 4:1-Auswärtssieg nicht nur zum Tabellenführer auf. Die Zürcher melden auch ernsthafte Ambitionen auf den Meistertitel an.
Das erkennt sogar FCL-Trainer Mario Frick an, der dem FCZ «absolute Meisterform» attestiert. Entsprechend stark fällt die Note für den neuen Leader aus – während die Innerschweizer nicht gut abschneiden.
FC Luzern
«Wir sind wieder geerdet» – treffender hätte es Trainer Mario Frick wohl nicht sagen können. Der FCL hatte die Aussicht, mit einem Heimsieg an die Tabellenspitze zu stürmen. Nur hat die Mannschaft dafür viel zu wenig geliefert.
Dass FCZ-Katic ein Kopfball-Spezialist ist, wussten die Luzerner eigentlich. Trotzdem kommt genau er zum Kopfball, weil er Simani aus dem Weg räumt und auch Beka nicht mehr eingreifen kann. Und weil die FCL-«Differenzspieler» Max Meyer und Ardon Jashari einen schlechten Tag einstreichen, kommt Luzern nicht wie gewünscht auf Touren.
Dass Torwart Pascal Loretz erstmals einen richtig schlechten Tag erwischt, ist völlig normal – und nicht überzubewerten. Kein Weg geht immer nur aufwärts. Insgesamt hat Loretz dem FCL mehr Punkte gerettet – auch wenn er dieses Spiel auf seine Kappe nehmen muss. Er wird selbst wissen, dass der Marchesano-Freistoss haltbar ist und der Abschlag zu Afriye sein Aussetzer war.
Wenige Luzerner konnten ihre Normalform abrufen, die ordentlichste Leistung zeigte wohl noch Nicolas Haas. Möglicherweise tut dieser Dämpfer den Innerschweizern sogar ganz gut. Der FCL wird bestimmt auch weiterhin bei den vorderen Rängen mitmischen.
FC Zürich
Über das ganze Spiel gesehen ein richtig starker Auftritt des FCZ im Kollektiv: Hinten stehen Katic, Daprela, Kamberi wie eine Wand – alle brutal stark.
Hinzu kommt ein ganz fleissiger Afriyie! FCL-Trainer Frick windet Bo Henriksen noch ein Kränzchen für seinen Taktik-Schachzug. Er setzte den Neuner Afriyie auf Jashari auf der Sechser-Position an, um ihm das Leben schwerzumachen.
Dazu meldeten die Zürcher das Luzerner Mittelfeld über weite Strecken ab – sicher ein Schlüssel zum Erfolg. Hinzu kommt die nötige Kaltblütigkeit, die Geschenke anzunehmen und zu verwerten.
Natürlich hat sich Doppeltorschütze Marchesano ein Sonderlob verdient. Wie Tonino seine Tore erzielte, interessiert schlussendlich niemanden mehr.
Mit neun Spielen ungeschlagen in eine Saison gestartet ist der FCZ noch nie – Kompliment an Trainer Bo Henriksen! Es scheint, als wäre der FCZ derzeit der einzige ernsthafte Gegner und Verfolger von Meister YB. Aber Achtung – das ist eine Momentaufnahme und kann sich schnell wieder ändern.