GC – Hakan Yakin: «Die Spieler haben jetzt keine Ausrede mehr!»
Zürich 18.12.2024 - 10:33
GC überrascht mit einem Auswärtssieg beim FC Basel – Neo-Trainer Tomas Oral steht bislang gut da. Hakan Yakin hofft, dass die Jungen zum Zug kommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit sechs Punkten aus den letzten vier Spielen geht GC in die Winterpause.
- Die Hoppers stehen unter Trainer Tomas Oral wieder ein Stück stabiler da.
- Hakan Yakin nimmt die Spieler in die Pflicht – es gebe jetzt keine Ausreden mehr.
Besser hätte man bei Krisen-Klub GC gar nicht in die Winterpause gehen können. Unter Neo-Trainer Tomas Oral sind die Hoppers in vier Spielen ungeschlagen, zum Jahres-Ausklang siegt man auswärts beim FC Basel. Das bewundert auch Ex-Hopper Hakan Yakin (47) im «Talk mit Hatsch».
Der Sieg der Hoppers in Basel sei nicht zu erwarten gewesen. «Wenn man den Saisonverlauf von GC anschaut, ist es eine Überraschung. Basel hat gute Spiele gemacht und Punkte geholt. Dass du ausgerechnet in Basel gewinnst, das hat niemand erwartet.»
Beim FCB habe sich eine gewisse Selbstverständlichkeit eingeschlichen, urteilt Yakin. «Nur zehn Prozent weniger, das reicht dann nicht. GC hat im richtigen Moment zugeschlagen und dann super verteidigt.»
Trainer-Effekt bringt die Wende bei GC
«Bei einem Trainerwechsel haben die Spieler keine Ausrede mehr», glaubt Yakin. «Mit einem neuen Trainer heisst es nicht mehr, dass der Trainer Schuld hat. Jetzt müssen die Spieler Verantwortung übernehmen.»
Yakin nimmt aber auch die Auftritte der Mannschaft unter Ex-Trainer Schällibaum in Schutz. «Sie haben vorher auch nicht schlecht gespielt. Sie haben einfach so Spiele wie jetzt gegen Basel nicht gewonnen, sondern unglücklich verloren.»
Fehlt den Hoppers ein eigenes Stadion?
Den Zuschauer-Negativrekord gegen Yverdon bezeichnet Yakin schlicht als «traurig». Das Letzigrund sei «einfach kein Fussballstadion. Wir warten sehnsüchtig auf ein Neues – ich hoffe, wir erleben das noch. Es kann nicht sein, dass Zürich kein Fussballstadion hat.»
«Ich kann mich noch erinnern, wie es im Hardturm abgegangen ist. Das fehlt GC», glaubt der 47-Jährige, der selbst 77 Einsätze für die Hoppers bestritt. «Das Stadion wäre für beide Mannschaften mehr Stimmung, mehr Atmosphäre.»
Kader-Umbruch im Januar zu grosses Risiko?
«Ich würde mit diesem Kader weiterarbeiten», so Yakin. «Sie haben Qualität – wieso nicht jetzt mehr die Jungen bringen? Ich finde es schön, dass wenigstens mal zwei, drei Junge eingesetzt wurden. Und sie waren ja nicht schlechter.»
Die Energie von jungen, hungrigen Spielern könne den Hoppers im Kampf gegen den Abstieg helfen. «Sie sind unbekümmert und geben Vollgas», meint Yakin. «Du bringst eine gewisse Frische hinein. So sollte es auch sein.»
Neuverpflichtungen hingegen würden dem Mannschaftsgefüge potenziell sogar schaden. «Ein neuer Spieler braucht ein halbes Jahr, bis er sich in der Mannschaft etabliert hat. Muci oder die Jungen aus der U21 – das ist die Frische, die die Mannschaft braucht.»
****
Nau.ch hat Hakan Yakin zum «Fussball-Talk mit Hatsch» in der «Yakin-Arena» in Oberengstringen ZH getroffen.
In diesem Teil äussert sich der Ex-Nati-Star über die aktuelle Situation bei seinem Ex-Klub GC. Davor sprach er auch schon über Meister YB und den Zürcher Stadtrivalen FCZ.
In den nächsten Tagen folgen Themen zu den anderen Super-League-Teams sowie der Schweizer Nationalmannschaft.