Zürcher Regierungsrat verteidigt Werbevideo des Steueramts

Der Zürcher Regierungsrat verteidigt das 90'000 Franken teure Werbevideo des Steueramts gegen Kritik aus bürgerlichen Kreisen.

Der Zürcher Regierungsrat verteidigt das aufwendig produzierte Werbevideo des kantonalen Steueramts, das bei bürgerlichen Politikern auf Kritik stiess. Die Kosten von 90'000 Franken seien verhältnismässig – das Video sei eine von vielen Massnahmen zur Rekrutierung von Fachkräften, so die Regierung.
Das Video bezwecke, das Steueramt als «attraktiven Arbeitgeber» darzustellen und nehme dabei Aspekte auf, die potenzielle Mitarbeitende besonders interessierten, schreibt der Regierungsrat in der kürzlich veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage von SVP- und FDP-Kantonsräten.
Das neue Video löse ein neun Jahre altes Video ab und sei ebenfalls als nachhaltige Massnahme konzipiert worden, führt die Regierung aus. Bei einer entsprechenden Verwendungsdauer entspreche der Aufwand pro Jahr rund 10'000 Franken.
Aufwand ist laut Regierung «verhältnismässig»
Dieser Aufwand ist laut Regierung für ein Amt mit rund 800 Mitarbeitenden und einem jährlichen Personalaufwand von mehr als 110 Millionen Franken deshalb «verhältnismässig». Zu berücksichtigen sei dabei auch, dass die Reichweite eines solchen Videos deutlich grösser sei als bei anderen Rekrutierungsmassnahmen.
Das Steueramt stehe seit Jahren vor grossen Herausforderungen, die erforderlichen Stellen zu besetzen. Wie andere Arbeitgeber sei das Steueramt vom Fachkräftemangel betroffen und werde es in den kommenden Jahren aufgrund vermehrter Pensionierungen noch verstärkt sein, schreibt die Regierung.
Kritik von SVP und FDP
Für fast 90'000 Franken liess das Zürcher Steueramt ein Werbevideo produzieren, mit dem neue Fachkräfte gewonnen werden sollen. Das Steueramt stellt sich darin als «Antrieb der Gesellschaft» dar, ohne den der Kanton Zürich in Chaos und Apokalypse verfallen würde. Zu sehen ist etwa die Europaallee im Weltuntergangs-Look.
Die Kantonsräte von SVP und FDP empörten sich über dieses Video, das in ihren Augen vor allem «Eigenpromotion voller übertriebener Darstellungen und plakativer Aussagen»sei.