Nicki Minaj: Zürcher Schwulen-Clubs canceln sie nach Lob für Trump

Die politische Nähe von Nicki Minaj zu Donald Trump sorgt für einen Bruch mit der queeren Community – auch in der Schweiz ziehen Clubs nun klare Konsequenzen.

Das Wichtigste in Kürze
- Nicki Minaj unterstützt öffentlich Donald Trump und verliert dafür viele queere Fans.
- In Zürich verbannen mehrere queere Clubs ihre Musik aus den Playlists.
- Die Betreiber sprechen von einer Haltung für queere Werte, nicht von einem Boykott.
Der Bruch ist heftig – und für viele endgültig. Mitglieder der queeren Community fühlen sich von Nicki Minaj (43) verraten – auch in der Schweiz.
Die Rapperin, einst gefeierte LGBTIQ+-Ikone, hat politisch die Seiten gewechselt und steht nun offen im Lager von US-Präsident Donald Trump. Für viele Fans ist das ein Schock.
LGBTIQ+ bezeichnet Menschen, die lesbisch, schwul, bisexuell, trans, intergeschlechtlich oder queer sind.
Mit Aussagen wie «Ich habe den höchsten Respekt und Bewunderung für unseren Präsidenten» stellt sich Minaj klar hinter Trump.
Öffentlich schwärmt sie von ihm als «gut aussehend» und «elegant» und nennt ihn einen Vorbild-Präsidenten für junge Männer.
Auftritt mit Erika Kirk schockiert queere Fans
Für viele queere Fans wirkt das wie eine offene Kampfansage an ihre bisherigen politischen Haltungen. Besonders ihr gemeinsamer Auftritt mit Erika Kirk (37) bei «AmericaFest» sorgte für Aufsehen.
Dort sagte Minaj Sätze wie: «Jungs, seid Jungs. Es ist in Ordnung. Seid Jungs. Es ist nichts falsch daran, ein Junge zu sein.»
Für viele ist das ein eindeutiger Seitenhieb gegen trans Personen, die sie noch vor Kurzem öffentlich unterstützte.
Die Fans nehmen ihr den Sinneswandel übel: Auf Instagram soll Nicki Minaj innerhalb kurzer Zeit rund 10 Millionen Follower verloren haben. Inzwischen ist ihr Account offline.
Queere Lokale in Zürich distanzieren sich von Nicki Minaj
Die Folgen sind bis in die Schweiz spürbar. Mehrere queere Lokale in Zürich ziehen klare Konsequenzen und distanzieren sich öffentlich von der Musikerin.
Marco Uhlig, Betreiber der queeren Bars und Clubs Kweer, Heaven und Boyahkasha in Zürich, sagt auf Anfrage von Nau.ch: «Ja, Nicki Minaj war wie viele andere Künstler:innen Teil unseres Musikprogramms.»
Doch damit ist nun Schluss. Er bestätigt: «Als queere Locations legen wir jedoch grossen Wert darauf, dass unsere Playlists die Werte unserer Community widerspiegeln.»

Künftig wird ihre Musik in den Zürcher Lokalen nicht mehr gespielt. «Wir haben uns bewusst dazu entschieden, keine Musik mehr von Künstler:innen zu spielen, die öffentlich queere Rechte ablehnen oder aktiv gegen sie arbeiten.»
Für ihn ist klar, warum dieser Schritt nötig ist: «Diese Entscheidung basiert auf unserem Selbstverständnis als Safe Space für queere Menschen und unsere Gäste.»
Die DJs hätten entsprechende Anweisungen erhalten.
«Wir sehen dies nicht als Boykott»
Von einem Boykott will er dennoch nicht sprechen. «Wir sehen dies nicht als Boykott, sondern als konsequente Haltung.»
Die Locations stünden für Vielfalt, Respekt und Solidarität – daran hielten die Clubs fest. «Als queere Community ist es uns wichtig, Künstler:innen zu unterstützen, die unsere Werte teilen und respektieren.»
Nicki Minaj zählt nun also nicht mehr dazu.
Uhlig sagt: «Unsere Gäste erwarten von uns, dass wir diese Haltung leben – und das tun wir.»






