Böse Job-Überraschung für Extrembergsteiger Karl Egloff

Luca Micheli
Luca Micheli

Bülach,

In der Schweiz wollte er als Bergführer durchstarten – doch für Karl Egloff folgte ein beruflicher Rückschlag ...

Karl Egloff SRF
Karl Egloff ist ein ecuadorianisch-schweizerischer Extrembergsteiger. - Instagram / @karl.egloff

Das Wichtigste in Kürze

  • Karl Egloff wollte nach seinem Umzug in die Schweiz als Bergführer arbeiten.
  • Sein internationales Diplom wird hier jedoch nicht anerkannt.
  • «Das war für mich natürlich mental ein riesiges Down», gesteht der Extrembergsteiger.

Eine Zukunft in Ecuador konnte er sich nicht vorstellen – und das aus traurigem Grund: Im Dezember 2022 wurden Karl Egloff (44) und seine Familie von bewaffneten Räubern überfallen. Der Extremsportler wurde sogar als Geisel gehalten.

Jetzt zog er mit seiner Frau und den beiden Kindern zurück in die Schweiz.

SRF
Karl Egloff und seine Familie liessen ihre Auswanderung von Ecuador in die Schweiz von «SRF bi de Lüt – Heimweh» begleiten. - SRF

Als Extrembergsteiger hat Karl schon einige Gipfel dieser Welt erklommen. Auch in der Schweiz wollte er seiner Tätigkeit als Bergführer nachgehen. Eine Sache aber machte dem Zweifach-Papi einen Strich durch die Rechnung.

Diplom in der Schweiz nicht anerkannt

Mit seinem Ziel, ohne Sauerstoff schnellstmöglich den Mount Everest zu besteigen, erlangte der 44-Jährige mediale Aufmerksamkeit. 2024 war er im SRF-«Sportpanorama» zu Gast.

SRF
Kaum zurück in der Schweiz folgt für Karl Egloff ein beruflicher Rückschlag. - Screenshot SRF

Nach der Ausstrahlung folgte jedoch der Schock: «Zwei, drei Tage später lag im Briefkasten ein Couvert», erinnert sich Karl bei «SRF bi de Lüt – Heimweh». «Als ich es geöffnet habe, habe ich ganz grosse Augen gemacht.»

Denn: Sein Diplom als internationaler Bergführer wird in der Schweiz nicht anerkannt. Der Traum seiner beruflichen Zukunft stand somit auf Eis.

Extrembergsteiger arbeitet jetzt als Ski-Servicemann

Egloff erklärt: «Ende Oktober kam heraus, dass mir der ‹Ski›-Teil fehlt. Und aus diesem Grund kann ich in der Schweiz meinen Beruf als internationaler Bergführer nicht praktizieren. Das war für mich natürlich mental ein riesiges Down. Ich habe mir wirklich vorgestellt, Anfang Frühling in die Berge zu dürfen.»

SRF
Der Extrembergsteiger arbeitet in einem Skigeschäft als Servicemann. - Screenshot SRF

Nun führt der 44-Jährige seine Leidenschaft für den Bergsport im Tal aus – als Servicemann in einem Glarner Skigeschäft. Für Karl ist es kein Job aus erster Wahl – doch gescheiterten Plänen hinterhertrauern ist nicht sein Ding.

«Eine Welt ist sicher nicht zusammengebrochen. Ich bin in einem turbulenten Land aufgewachsen. Und wir sind uns eigentlich daran gewöhnt, dass nicht immer alles nach Plan verläuft. Und resilient war ich sicher schon immer, das Leben geht weiter», sagt er.

Karl Egloff musste Rekordversuch abbrechen

Anders zu handeln als ursprünglich geplant – diese Erfahrung musste Karl Egloff erst gerade vor wenigen Tagen machen. In 24 Stunden wollte er ohne künstlichen Sauerstoff den Mount Everest bezwingen. Und damit den bisherigen Rekord des Franzosen Marc Batard übertreffen.

Karl Egloff SRF
Karl Egloff wollte auf dem Mount Everest einen neuen Rekord aufstellen, doch das Wetter spielte nicht mit. - Instagram / @karl.egloff

Doch es kam anders. Gestartet wurde im Basislager auf 5364 Metern. Schneefall und starker Wind trübten seinen Optimismus jedoch zunehmend – bis er auf etwa 7000 Metern die Reissleine zog. Aus Sicherheitsgründen.

Hast du schon mal einen Viertausender erklommen?

«Ich habe mich entschieden, umzukehren», erzählte er danach. «Das war die beste Entscheidung überhaupt. Natürlich war ich am Anfang frustriert. Doch wenn es kein gutes Gefühl gibt, dann muss man darauf hören.»

Weiterlesen

FCZ Karl Egloff Everest
3 Interaktionen
Dank Ex-Junior

Mehr aus Unterland

Bülach
1 Interaktionen
Regensdorf
kloten
1 Interaktionen
Kloten
Kloten

Mehr aus Zürich

Hakan Yakin Ricardo Moniz
105 Interaktionen
«Hatsch-Klartext»
ubs tsüri
29 Interaktionen
«Aussergewöhnlich»
Zug
223 Interaktionen
«Panikspirale»