Frühe Förderung in Zürich: Neue Schwerpunkte bis 2031

Zürich fördert 2026–2031 gezielt Kinder aus belasteten Familien, verbessert Übergänge in den Kindergarten und stärkt Bildung, Gesundheit und Integration.

Wie die Stadt Zürich mitteilt, macht sie sich, um allen Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, seit rund 15 Jahren für die Frühe Förderung stark. Der «Massnahmenplan Frühe Förderung 2026–2031» zeigt nun die Schwerpunkte für die nächsten sechs Jahre auf.
Um allen Kindern in der Stadt Zürich bestmögliche Startchancen zu ermöglichen – unabhängig von ihrer Herkunft, den sozialen und wirtschaftlichen Umständen oder dem Bildungsstand der Eltern –, ist die Frühe Förderung zentral.
Frühe Förderung erhöht nicht nur die Chancen auf einen erfolgreichen Bildungs- und Berufsweg, sondern verbessert auch die Gesundheit und unterstützt die Integration.
Fokus auf Familien mit hohem Unterstützungsbedarf
Die städtische Bevölkerung hat sich in den letzten Jahren stark verändert – und mit ihr die Anforderungen an die Frühe Förderung. Die Zielgruppe der sozial belasteten Familien ist insgesamt kleiner geworden, benötigt aber intensivere Unterstützung.
Daher fokussiert der «Massnahmenplan Frühe Förderung 2026–2031» auf Familien mit hohem Unterstützungsbedarf – und zwar im Rahmen von vier Schwerpunkten:
Vernetzung und Zusammenarbeit intensivieren
Eine engere Vernetzung und Zusammenarbeit aller Beteiligten soll den Zugang und die Übergänge in die vielfältigen Angebote der Frühen Förderung in der Stadt Zürich verbessern. Die Familienberatung spielt dabei als zentrale Anlaufstelle im Frühbereich eine wichtige Rolle.
Deshalb soll zum Beispiel die familienzentrierte Zusammenarbeit in der Frühen Förderung durch ein neues bereichsübergreifendes Netzwerkkonzept gestärkt werden. Die Informationen für Familien mit Kleinkindern sollen besser koordiniert und neu zugezogene Familien aktiv auf die Familienberatung hingewiesen werden.
Sozial belastete Familien besser erreichen, unterstützen und einbeziehen
Die Angebote der Frühen Förderung werden von sozial belasteten Familien immer noch weniger in Anspruch genommen als von der Gesamtbevölkerung. Deshalb sollen die Früherkennung und Vermittlung verbessert werden – zum Beispiel durch einen neuen «Schwangerschaftsbrief» für werdende Eltern, eine verstärkte Zusammenarbeit mit Spielgruppen oder mehr interkulturelles Dolmetschen.
Die Weiterführung der erfolgreichen Angebote wie die Hebammenvermittlung durch Familystart oder die Geburtsvorbereitungskurse «Mamamundo» für fremdsprachige Schwangere werden geplant und Angebote wie die Elternarbeit in Sprachgruppen oder das Hausbesuchsprogramm der Familienberatung weiterentwickelt.
Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen verbessern
Kinder aus sozial belasteten Familien erhalten auch seltener eine Förderung durch Heilpädagogische Früherziehung oder Logopädie. Ein besonderer Förderbedarf wird häufig erst im Kindergarten erkannt.
Um ihren Zugang zu entsprechenden Abklärungen und Therapien zu verbessern, sollen Hürden für die Inanspruchnahme ausfindig gemacht und abgebaut, die Früherkennung, zum Beispiel in Kitas, gefördert und die Zusammenarbeit sowohl mit dem Kanton als auch mit Therapeut*innen im Vorschulbereich verbessert werden.
Übergang in den Kindergarten vorbereiten und unterstützen
In den letzten Jahren haben Eltern vermehrt einen späteren Eintritt ihrer Kinder in den Kindergarten beantragt. Bei vielen Kindern zeigt sich jedoch im Kindergarten, dass ein regulärer Eintritt sinnvoller gewesen wäre, weil die Fördermöglichkeiten im Kindergarten umfassender und intensiver sind als im Vorschulbereich.
Um diesen Übergang zu erleichtern und fachlich unnötige Späteinschulungen zu reduzieren, werden die vorschulische Deutschförderung und die Elternbildung und -beratung weiter ausgebaut sowie die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachpersonen gefördert, damit der Übertritt vorbereitet und bei Bedarf unterstützt werden kann.