Herbstblues in Winterthur: FCW will gegen Lausanne ins Licht
Winterthur Stadt 06.11.2024 - 15:40
Der Nackenschlag durch den FC Basel sitzt. Die Lektion ist klar: Der FCW muss wieder mehr Leistung auf den Platz bringen. Am Samstag hat er die Chance dazu.
Wie der FC Winterthur schreibt, hat der Herbstblues den FCW im Griff: Nach dem guten 2:2 unter der Woche im Hexenkessel von St.Gallen folgte am Sonntag der Nackenschlag gegen einen starken FC Basel.
Jetzt gilt für die Mannschaft und die Fans: Kopf hoch! Aufgeben ist keine Option! Am Samstag haben wir auf der Schützenwiese gegen Lausanne die Möglichkeit, den FCW aus der ungemütlichen Herbstnebelsuppe aufwärts in Richtung Sonne zu lenken. Packen wir gemeinsam diese Chance!
Nackenschlag am Sonntag
Am letzten Mittwochabend in St. Gallen war die rotweisse Welt noch in Ordnung: Mit einer massierten, konzentrierten und kompakten Defensivleistung sowie einer mutigen Konterstrategie erreichte der FCW bei den heimstarken Ostschweizern ein hochverdientes Unentschieden. Mit ein bisschen mehr Effizienz wäre sogar ein Sieg drin gelegen.
Die tolle Reaktion auf die 1:6-Klatsche gegen den starken FC Basel feat. Xherdan Shaqiri zeigte eindrücklich, was die Mannschaft kann – und sie machte Mut für die Revanche im Basler St. Jakob Park.
Das diskussionslose 0:5 am Sonntag war ein Nackenschlag. Klar, der FCB gehört in der momentanen Verfassung zum heissen Kreis der Titelanwärter. Er hat Spieler im Kader (Shaqiri, Traoré, Baros, Carlos, Hitz), die zum Besten gehören, was der Schweizer Fussball momentan zu bieten hat.
So gesehen ist es keine Schande, wenn der FCW als Kleinster in der Super-League-Nahrungskette gegen dieses Basel verliert. Es geht vielmehr um die Art und Weise, wie sich der FCW präsentierte.
Rehabilitationsmöglichkeit gegen Lausanne
Es liegt nun an der Mannschaft, das eigentlich richtige Konzept eines dichten Verteidigungsbollwerkes mit effizienten offensiven Nadelstichen mit aller Konsequenz umzusetzen. Das negative Torverhältnis von 9:31 sagt alles. Die Defensive muss dringend stabilisiert werden.
Gegen Lausanne hat das Team von Trainer Ogi Zaric die Möglichkeit, sich zu rehabilitieren. Letzte Saison schaffte der FCW gegen den damaligen Aufsteiger, der vom Grosskonzern Ineos alimentiert wird, einen Heimsieg und auswärts je einen Sieg, ein Remis und eine Niederlage.
In der laufenden Saison trafen die beiden Konkurrenten, deren Fans eine langjährige Fanfreundschaft pflegen, erst einmal aufeinander. Die Waadtländer siegten auf dem heimischen Kunstrasen dank eines schwachen Starts des FCW und frühen Goals 2:0.
Die Mannschaft von Ludovic Magnin liegt nach 13 Runden auf dem 6. Platz und gehört zu den Teams der Stunde: In den letzten fünf Partien haben sie viermal gewonnen und einmal Unentschieden gespielt. Kein anderes Team war erfolgreicher, nur der FCB schaffte Ähnliches (eine Niederlage).
Ist der FCW aus Stadtparlament-Sicht die Stirntribünen wert?
Im Fussball wissen wir: Gerade solche Konstellationen können für den vermeintlich Schwächeren zum Erfolg führen. Dafür muss der FCW aber eine solidarische, disziplinierte und kämpferisch einwandfreie Leistung auf den Platz bringen.
Eine zweite sehr wichtige, weil zukunftsweisende Baustelle beschäftigt den FCW dieser Tage auf politischer Ebene: Voraussichtlich am Montag befindet das Stadtparlament über den Projektierungskredit von 3,5 Millionen Franken für zwei neue Stirntribünen.
Ein Ja wäre ein Bekenntnis zu einem starken FCW – unabhängig von jeglicher sportlichen Tagesform. In diesem Sinne: Vorwärts Winterthur, gemeinsam aus der trüben Nebelsuppe!