Gemeinde Gossau ZH prüft Grundwasserwärmeverbunde

Gemeinde Gossau ZH
Gemeinde Gossau ZH

Wetzikon 17.01.2024 - 22:38

Wie die Gemeinde Gossau ZH meldet, werden ab Frühling 2024 die Machbarkeitsabklärungen für Grundwasserwärmeverbunde in verschiedenen Ortsteilen durchgeführt.

Die Gemeindeverwaltung Gossau (ZH).
Die Gemeindeverwaltung Gossau (ZH). - Nau.ch / Simone Imhof

Der Gemeinderat Gossau ZH hat an seiner Sitzung vom 13. Dezember 2023 entschieden, für die Ortsteile Grüt, Bertschikon, Oberottikon und das Industriegebiet bei den ARA-Abklärungen zur Machbarkeit von möglichen Grundwasserwärmeverbunden durchführen zu lassen.

Die Wärme im Grundwasser kann mit der Hilfe von Wärmepumpen möglicherweise genutzt werden, um die Gebiete effizient mit Wärme zu versorgen.

In den entsprechenden Gebieten ist das Bohren von Erdsonden wegen der Grundwasservorkommen ausgeschlossen.

Dieser Nachteil der Grundwasservorkommen kann durch Nutzung des Grundwassers für Wärmezwecke mit Wärmeverbunden jedoch möglicherweise zu einem Vorteil werden.

Abklärungen für möglichen Anschluss an Wärmeverbund ab Frühling 2024

Für die Durchführung entsprechender Machbarkeitsabklärungen hat die Gemeinde Gossau ZH bis zu 30‘000 Franken Unterstützung vom Bund zugesprochen erhalten.

Es wird damit gerechnet, dass die entsprechenden Abklärungen im Frühling 2024 beginnen.

An seiner Sitzung vom 13. Dezember 2023 hat der Gemeinderat Gossau ZH auch entschieden, einen möglichen Anschluss an den Kezo-Wärmeverbund nicht mehr weiterzuverfolgen.

Entsprechende Abklärungen waren im zweiten Halbjahr 2023 durchgeführt worden.

Ursprüngliche günstige Faktoren für Abklärungen in Gossau

Es gab ursprünglich verschiedene günstige Faktoren, die für entsprechende Abklärungen sprachen.

Die Nähe zur Kehrichtverbrennungsanlage der Kezo, insbesondere im Ortsteil Grüt, eine geplante, durch den Ortsteil Grüt verlaufende Transportleitung für den Anschluss von Uster an den Wärmeverbund sowie der Ausstieg von Pfäffikon aus dem geplanten Wärmeverbund.

Dies schuf die Möglichkeit, Interesse anzumelden für die Nutzung eines Teils der somit nicht mehr von Pfäffikon beanspruchten Kezo-Wärme.

Eine Machbarkeitsstudie eines Anschlusses an den Kezo-Wärmeverbund durch das Ingenieurunternehmen Ramboll aus Zürich ergab jedoch, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis für Gossau nicht ideal ist.

Zusätzliche Kosten für Verbindungsleitung

Das liegt daran, dass die Wärmebezugsdichte im Ortsteil Grüt nicht besonders hoch ist.

Gossau-Dorf hat zwar eine höhere Wärmebezugsdichte, doch wären für dessen Anschluss zusätzliche Kosten für die Verbindungsleitung angefallen.

Ein Anschluss an den Kezo-Wärmeverbund hätte zudem erfordert, dass ein zweites Heizsystem einen Teil des Wärmebedarfs abdeckt, weil die Nachfrage von verschiedenen Gemeinden nach Kezo-Fernwärme deren Angebot übersteigt.

Das war für ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht vorteilhaft.

Gossau ZH sieht Anschluss an Wärmeverbund kritisch

Der Entscheid von Gossau ZH fiel noch vor Bekanntwerden des Ausstiegs von Uster aus den Planungen zum Kezo-Wärmeverbund.

Die Gemeinde geht allerdings davon aus, dass trotz der nun zusätzlich verfügbaren Kapazitäten im Wärmeverbund ein Anschluss für Gossau nach wie vor zu wenig attraktiv ist.

So wäre weiterhin ein zweites Heizungssystem erforderlich für die Teillastdeckung und ohne Transportleitung nach Uster bräuchte es eine separate Zuleitung bis nach Grüt.

Die Gemeinde geht davon aus, dass sich das Kosten-Nutzen-Verhältnis für einen Anschluss an den Kezo-Wärmeverbund mit dem Wegfall von Uster für die Gemeinde Gossau daher noch verschlechterte.

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