Doris Meier-Kobler (FDP): 1. August 2020: Ja oder Nein?

Doris Meier-Kobler, Bassersdorfer Gemeindepräsidentin und FDP-Kantonsrätin, erläutert, weshalb man sich zur Absage der Bundesfeier entschieden hat.

Diese Frage hat in den letzten Wochen viele Stadt- und Gemeinderäte beschäftigt. Der 1. August ist der Geburtstag unserer Heimat und damit auch ein Moment der Besinnung darauf, wo wir zu Hause und in welcher gesellschaftlichen Struktur wir eingebettet sind.
Wir dürfen in einem friedlichen Land leben, wo wir glücklich sind. In einem reichen Land, das die freie wirtschaftliche Entfaltung fördert und gleichzeitig die Schwächeren auffängt, wenn es nötig ist. Beides sind wichtige Aufgaben, gerade in der jetzigen Corona-Zeit. Es ist und bleibt wichtig, dass wir zusammenhalten, vorwärtsschauen und gemeinsam Herausforderungen meistern.

Gründe sind vielfältig
Obwohl es uns gerade in diesem Jahr guttun würde, unseren Zusammenhalt mit einer Nationalfeier zu bestärken, haben sich viele Städte und Gemeinden gegen die Durchführung der Nationalfeier entschieden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ausschlaggebend in unserem Fall war unter anderem, dass die einzuhaltenden Schutzkonzepte zwar umsetzbar sind, aber nur mit starken Einschränkungen.
Spontane Begegnungen und Gespräche sowie das gesellige Zusammensein wie wir es uns gewöhnt sind, sind schwierig. Ebenso führen die Schutzkonzepte zu einem Mehraufwand auf Seiten der Organisatoren und damit fallen auch zusätzliche Kosten an.
Vielfalt und Individualität sind Werte, die in unserer Gesellschaft hochgehalten werden. Also feiern wir den 1. August dieses Jahr etwas anders. Ich ermuntere Sie deshalb, den Geburtstag der Schweiz im privaten Rahmen umso mehr zu feiern und freue mich, wenn wir dies im nächsten Jahr wieder gemeinsam tun können.