Bassersdorf: Rechnung 2023 trotz Verlust besser als erwartet

Nau.ch Lokal
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Kloten 24.04.2024 - 17:20

Wie die Gemeinde Bassersdorf meldet, schliesst die Rechnung 2023 mit einem Verlust von 1,6 Millionen Franken ab, was besser ist als das budgetierte Defizit.

Bassersdorf
Die Gemeinde Bassersdorf im Kanton Zürich gehört zum Agglomerationsgebiet der Stadt Zürich. (Symbolbild) - Keystone

Die Erfolgsrechnung schliesst um 1,6 Millionen Franken schlechter ab als budgetiert.

Eine der Haupt­ursachen für die Abweichung ist die Verzögerung bei der Rückerstattung der Versor­gertaxe durch den Kanton.

Ursprünglich war diese Rückerstattung im Budget 2023 berück­sichtigt worden, jedoch wird sie nun erst in der Jahresrechnung 2024 verbucht werden.

Weiter verzeichnet die Schule Kosten, die rund eine Million Franken über dem Budget liegen.

Sozialhilfekosten während und nach der Coronakrise

Gleich­zeitig weist das Alters- und Pflegeheim eine tiefere Auslastung sowie tiefere Pflegebetreuung aus, was sich negativ auf das finanzielle Ergebnis auswirkt.

Ein positiver Faktor, der die Finan­zen der Gemeinde beeinflusste, war eine stärkere Zunahme der Gemeindesteuern als bud­ge­tiert.

Die Sozialhilfekosten stiegen während der Coronakrise stark an und entwickeln sich mittlerweile wieder rückläufig.

Ein po­sitiver Aspekt der Jahresrechnung 2023 ist die Einlage in die Finanzpolitische Reserve in der Höhe von 3,7 Millionen Franken, die zur Stärkung der finanziellen Basis der Gemeinde beiträgt.

Höhere Steuererträge als budgetiert

Die einfache Staatssteuer beträgt 29 Millionen Franken. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 0,9 Millionen Franken.

Mit 5,7 Millionen Franken tragen die Grundsteuern zur Gesamteinnahme bei.

Aufgrund der niedrigen Steuerkraft erhält die Gemeinde einen Ressourcenausgleich in Höhe von 12,3 Millionen Franken.

Dies entspricht rund 14 Prozent der Gesamteinnahmen und ist ein wesentlicher Beitrag zur finanziellen Stabilität der Gemeinde.

Ausgaben – Bildung und Pflegeleistungen im Fokus

Im vergangenen Jahr beliefen sich die selbst finanzierten Ausgaben der Gemeinde auf netto 52,5 Millionen Franken, wobei der Schulsektor mit 22,8 Millionen Franken den grössten Anteil ausmachte.

Hauptsächlich bedingt durch gestiegene Sonderschulkosten, höhere Personalkosten und den geplanten Ausbau der Informatik sind diese im Vorjahresvergleich stark gestiegen.

Die Ausgaben für Soziales, Gesundheit und Pflege sind am stärksten gestiegen (2,5 Millionen Franken), während die Verwaltungsausgaben um rund ein Million Franken zunahmen, teilweise aufgrund von temporären Aushilfen.

Priorisierung künftiger Investitionen

Aufgrund der Erarbeitung diverser Grundlagenkonzepte und Verzögerungen in laufenden Projekten wurden lediglich 3,7 Millionen Franken investiert.

Die Selbstfinanzierung beträgt netto 6,5 Millionen Franken, der Selbstfinanzierungsgrad beträgt hohe 176 Prozent.

Der Ge­mein­derat befasst sich zurzeit mit der Priorisierung der anstehenden Investitionsprojekte mit dem Ziel, diese sinnig auf die nächsten Jahre zu verteilen und Synergien schaffen zu können.

Finanzlage verbessert sich trotz Verlust im Gebührenhaushalt

Das langfristige Darlehen reduzierten sich auf 47 Millionen Franken bis Ende 2023, während sieben Millionen Franken an fälligen Darlehen für 2024 aus eigenen, aktuell hohen liquiden Mitteln von 17 Millionen Franken finanziert werden können.

Das zweckfreie Eigenkapital erhöhte sich um 2,2 Millionen Franken, während sich das zweckgebundene Eigenkapital aufgrund von Verlusten der Gebührenhaushalte um 0,5 Millionen Franken reduzierte.

Die Gemeinde weist damit heute ein Nettovermögen von zwei Millionen Franken aus.

Herausforderungen und Chancen für die Gemeinde

Die gestiegene Steuerkraft der Gemeinde ist eine erfreuliche Entwicklung.

Obwohl sie nicht so stark ansteigt wie die Ausgaben, beträgt die Selbstfinanzierung immer noch 6,5 Millionen Fran­ken (im Vergleich zu neun bis zwölf Millionen Franken in den Vorjahren).

Mit einem Nettovermögen von zwei Millionen Franken befindet sich die Gemeinde aus finanzieller Sicht in einem idealen Zustand, da sie bisherige Investitionen aus eigenen Mitteln (Steuern, Gebühren, Ressourcenausgleich und so weiter) finanzieren konnte.

Verzicht auf Erhöhung des Steuerfusses geplant

Die Gemeinde steht vor einem bedeutenden Investitionsvolumen in den kommenden Jahren.

Die Finanzierung dieser Projekte stellt zwar eine Herausforderung dar, aber der Gemeinderat hat sich zum Ziel gesetzt, eine nachhaltige Finanzpolitik umzusetzen.

Durch intensive Aus­ein­andersetzung mit der Priorisierung der Vorhaben und den Möglichkeiten der Finanzierung strebt der Gemeinderat an, die Attraktivität der Gemeinde zu steigern, ihre Entwicklung voranzutreiben und gleichzeitig auf eine Erhöhung des Steuerfusses zu verzichten.

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