Fernwärmeausbau als Schlüssel zur Klimaneutralität

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Hinwil,

Rüti ZH setzt auf Fernwärme statt fossile Heizsysteme und will mit 18 Massnahmen bis 2050 eine klimaneutrale Wärmeversorgung erreichen.

Die Gemeindeverwaltung Rüti (ZH).
Die Gemeindeverwaltung Rüti (ZH). - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Rüti ZH mitteilt, stellt sie sich der Herausforderung des Klimawandels und verfolgt mit ihrer Wärmetransformation einen klaren Kurs in Richtung Klimaneutralität. Das übergeordnete Ziel ist, fossile Heizungen schrittweise durch erneuerbare Heizsysteme zu ersetzen und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.

Ein entscheidender Treiber dieser Wärmetransformation ist das kantonale Energiegesetz, das den Ersatz fossiler Heizsysteme grundsätzlich untersagt. Diese gesetzliche Vorgabe wird dazu führen, dass die Zahl der Gaskunden in den nächsten 15 Jahren stark zurückgehen dürfte.

Die Gasversorgung wird künftig vorrangig für grössere Prozessgaskunden zur Verfügung stehen, während private Haushalte auf alternative Heizlösungen umsteigen werden.

Biogas oder andere erneuerbare Gase werden für die Beheizung von Liegenschaften kaum eine Rolle spielen, da die Produktionskapazitäten begrenzt sind und die steigende Nachfrage in der Schweiz und in Europa die Preise eher steigen lässt.

Fernwärme als zentrales Element

Die Fernwärme bietet die Möglichkeit, die Gasversorgung teilweise zu ersetzen. Der bereits im Bau befindliche Energieverbund Rüti Zentrum, der ab 2025 Wärme liefern wird, ist ein wichtiger Bestandteil dieser Umstellung. Weitere Gebiete sollen bis 2040 mit Abwärme aus der Kehrichtverbrennungsanlage KEZO Hinwil versorgt werden.

Wirtschaftlich attraktive Gebiete sollen bereits früher als Insellösungen zu kleineren, wirtschaftlich selbsttragenden Quartierwärmeverbünden zusammengeführt werden, damit diese für eine spätere Fernwärmever­sorgung nicht verloren gehen.

Die Ausbaugeschwindigkeit ist von entscheidender Bedeutung, um die Wirtschaftlichkeit der Projekte zu gewährleisten und den Übergang von fossilen auf erneuerbare Heizsysteme zu gewährleisten. Gezielte kommunale Förderprogramme sind für die Attraktivität der Fernwärme wichtig, da sie den Liegenschaftsbesitzenden ermöglichen, den Ersatz der Heizung dann zu vollziehen, wenn das Fernwärmenetz vor Ort ist.

Zudem sind sie ein wichtiges Signal an die Bevölkerung: Bei der Fernwärme handelt es sich um eine verlässliche, zukunftsfähige Lösung, die im Vergleich zu Individuallösungen eine effizientere und sinnvollere Wärmeversorgung darstellt.

Massnahmen zur Umsetzung der Wärmetransformation

Um den Übergang zu einer vollständig erneuerbaren Wärmeversorgung langfristig zu ermöglichen, wurden im Rahmen der Wärmetransformationsplanung insgesamt 18 konkrete Massnahmen definiert. Sechs dieser Massnahmen befinden sich bereits in der Umsetzung.

Eine der zentralen Massnahmen ist die gegenüber heute erhöhte Abschreibung des gesamten Gasnetzes bis 2040, um die finanziellen Risiken für die Gemeindewerke Rüti zu minimieren. Ob und wie das Gasnetz in Zukunft weiter betrieben wird, ist noch offen, da die Entwicklung vieler neuer Technologien noch nicht absehbar ist.

Es ist aber davon auszugehen, dass für die Beheizung von Wohnräumen spätestens 2050 kein Gasnetz mehr zur Verfügung stehen wird. Der geplante Ausstieg aus der Gasversorgung wird durch einen umfassenden Kommunikationsplan unterstützt, der sicherstellen soll, dass alle betroffenen Liegenschaftsbesitzenden rechtzeitig und ausreichend über die Änderungen informiert werden.

Dazu gehören unter anderem die direkte Vorabinformation der von den Gemeindewerken heute mit Gas belieferten Gemeinden Bubikon, Dürnten und Hinwil, der Gasschlüsselkundschaft, die breite Information der Bevölkerung und das Aufschalten von regelmässig aktualisierten Karten.

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