Leseförderung wird Teil des Schulalltags

Spreitenbach führt ab 2025/26 ein Jahresprogramm ein, bei dem Erstklässler monatlich die Bibliothek besuchen und spielerisch ans Lesen herangeführt werden.

Wie die Gemeinde Spreitenbach informiert, war es bislang üblich, dass die Erstklassen an einer einmaligen Bibliotheksführung teilnahmen. Ob und wie häufig danach weitere Besuche stattfanden, lag in der Verantwortung der Lehrpersonen.
Wie kann bei Kindern in der ersten Klasse die Begeisterung für Bücher geweckt werden? Und wie gelingt es, sie frühzeitig und nachhaltig mit der Gemeindebibliothek als Ort der Entdeckung, des Wissens und der Fantasie vertraut zu machen?
Mit diesen Fragen wandte sich Maria Kündig aus dem Schulhaus Seefeld an die Bibliotheksleiterin Claudia Trefz. Diese entwickelte ein strukturiertes Jahresprogramm und damit konnten drei weitere Lehrerinnen, Anja Emmenegger, Silvia Killias und Rahel Heri ins Boot geholt werden, welche beim Pilotprojekt im Schuljahr 2024/2025 mitmachten.
Nachhaltigkeit verlangt nach Regelmässigkeit
Bei den monatlichen Klassenbesuchen wurden die Kinder jeweils von den Bibliotheksmitarbeitenden betreut und auf spielerische Weise an Geschichten und Medien herangeführt: durch Buchcover-Puzzles, Bilderbuch-Gespräche, Malaktionen zur gehörten Geschichte oder Detektivspiele mit Lupe und Stift.
Die regelmässigen Besuche förderten nicht nur die Lesefreude und die Medienkompetenz, sondern ermöglichten den Schülern einen vertrauten, angstfreien Zugang zur Bibliothek und ihren vielfältigen Medien. Anfangs waren es vor allem Bilder- und Sachbücher, mit fortschreitendem Schuljahr griffen die Kinder zunehmend auch zu Erstlesebüchern.
Lernen ausserhalb des Klassenzimmers
Für die Lehrpersonen bietet das Programm eine wertvolle Ergänzung zum Unterricht. Es unterstützt die Leseförderung in der Schule, verankert die Bibliotheksnutzung im Schulalltag und stärkt wichtige Kompetenzen wie Zuhören, Erzählen, Reflektieren und selbstständiges Entdecken.
Die Bibliothek wird zur unterstützenden Lernumgebung, die den schulischen Leselernprozess ergänzt und erweitert – durch authentische Erfahrungen, medienpädagogische Impulse und individuelle Begegnungen mit Text und Sprache.
Vom Pilotprojekt zum Standard ab Schuljahr 2025/2026
Die Bibliotheksleitung nimmt das Pilotprojekt ab dem kommenden Schuljahr ins fixe Programm für die Erstklassen aus Spreitenbach und Killwangen. Sie ist überzeugt, dass es den Kindern hilft, die Welt der Geschichten zu entdecken und echte Freude am Lesenlernen zu fördern.
Es bewirkt einen ganzheitlichen, positiven Zugang zu Sprache, Geschichten und Medien. Die Zusammenarbeit bringt echten Mehrwert – für die Kinder, die Lehrpersonen und die Bibliothek.