Zürcher Weinland: Mitarbeiter-Exodus an Primarschule!

An der Primarschule Trüllikon kündigen drei Schulleitungen und mehrere Angestellte innerhalb kurzer Zeit. Die Schulpflege gerät in die Kritik.

Das Wichtigste in Kürze
- Über 20 Mitarbeitende verliessen in den letzten zwei Jahren die Primarschule in Trüllikon.
- Eltern sehen die Schuld für die Misere bei der Schulpflege.
- Auslöser war ein Konflikt um ein Lehrerehepaar vor zwei Jahren.
Die Primarschule Trüllikon ZH steckt in einer tiefen Krise. Über 20 Mitarbeitende verliessen die Schule innerhalb der letzten zwei Jahre, wie der «Tagesanzeiger» schreibt.
Darunter sind drei Schulleitungen. Eltern und Mitarbeitende kritisieren die Schulpflege.
Sie werfen ihr gemäss der Zeitung unter anderem Machtspiele und mangelnde Kommunikation vor. Final belegen lassen sich die Vorwürfe nicht, die Verunsicherung ist dennoch gross.
Heimliche Akten und gespaltenes Dorf
Auslöser war ein Konflikt um ein Lehrerehepaar vor zwei Jahren. Sie legten heimlich Schülerakten an und sollen ein Klima der Angst kreiert haben.
Der Bezirksrat Andelfingen ordnete schlussendlich die Löschung der Akten an. Die Paar verliess den Ort daraufhin. Schon da stand die Schulpflege in der Kritik.

Die Probleme sind weiterhin da: Eine Mutter klagt über Schulleitungen und Lehrpersonal, die «Hals über Kopf» die Schule verlassen würden. Ihr Mann denkt darüber nach, von Trüllikon nach nur zwei Jahren bereits wieder wegzuziehen.
Andere planen einen offenen Brief und fordern externe Hilfe. Die Schulpflege reagiert zurückhaltend auf die Kritik.
Man habe «nie direkte Kritik» erhalten, heisst es vonseiten der Schulpflege. Betreffend Massnahmen gegen die Fluktuation verweist sie lediglich auf «Unterstützung der Schulleitung».
Schulpräsident sieht Eltern und Rahmenbedingungen als Problem
Schulpräsident Markus Keller räumt gegenüber dem «Tagesanzeiger» ein, dass die Abgänge nicht mehr im üblichen Rahmen seien. Gründe seien etwa befristete Verträge, aber auch eine «besonders herausfordernde Klasse».
Ebenso kritisiert Keller kritisiert extrem kritische Eltern. Die kleine Schulgrösse mache Leitungsposten unattraktiv.
Zukunft ungewiss
Die Suche nach einer neuen Schulleitung läuft, sagt Keller. Die Besetzung der Stelle bleibt die grösste Hürde. Dafür wurden die Stellenprozente von 41 auf 60 erhöht, um die Attraktivität zu steigern
Eltern und Mitarbeitende wünschen sich vor allem Stabilität. Bis dahin bleibt die Atmosphäre angespannt und die Schulpflege steht unter Druck, Lösungen zu finden.